Drei getötete Kinder:Urteil gegen Mutter erwartet

Sie soll ihre Kinder erst getötet und dann absichtlich einen Unfall auf der A92 verursacht haben: An diesem Donnerstag soll das Urteil gegen die Frau aus Freising fallen. Die 39-Jährige gilt als vermindert schuldfähig, dennoch drohen ihr mehr als 13 Jahre Haft.

Gut ein Jahr nach einer Familientragödie mit drei toten Kindern will das Landgericht Landshut an diesem Donnerstag das Urteil gegen die angeklagte Mutter verkünden.

Die 39-Jährige aus Freising hatte in dem Verfahren eingeräumt, ihre sechsjährige Tochter und die neugeborenen Zwillinge erstickt zu haben. Anschließend hatte sie die leblosen Körper in den Kofferraum ihres Wagens gelegt, war auf die Autobahn 92 gerast und hatte bei Unterschleißheim nördlich von München absichtlich einen Unfall verursacht. Die Frau überlebte schwer verletzt und muss sich nun wegen Mordes und zweifachen Totschlags verantworten. Die Angeklagte ist laut Gutachter vermindert schuldfähig.

Demnach war die Frau in ihrer Steuerungsfähigkeit zur Tatzeit erheblich beeinträchtigt. Für sie war eine Welt zusammengebrochen, als ihr Lebensgefährte, der sich selbst in die Psychiatrie eingewiesen hatte, nicht mehr zu ihr zurückkehren wollte.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Haftstrafe wegen Mordes und zweifachen Totschlags von 14 Jahren und sechs Monaten gefordert. Die Verteidigung forderte 13 Jahre Haft.

Unklar blieben in dem Prozess die genauen Todesumstände der Zwillinge. Laut Rechtsmedizin stammen die schweren Kopfverletzungen nicht von dem Unfall. Zudem waren beide Arme des Jungen gebrochen. Staatsanwaltschaft und Nebenklage sind überzeugt, dass die Angeklagte den Säuglingen die Verletzungen bereits zuvor zugefügt hatte. Die Mutter hat dies bestritten.

© Süddeutsche.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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