Deining:Umstrittener Pfarrer tritt nach Hetzrede zurück

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  • Seit seiner Rede beim Neujahrsempfang im oberpfälzischen Deining stand Pfarrer Norbert Zawilak in der Kritik - nun hat tritt Geistliche zurück.
  • Der Pfarrer hat in einer Pegida-Rede von einer angeblichen Islamisierung gesprochen und unter anderem gegen Homosexuelle, Frauen und die Presse gehetzt.
  • In einem Brief an den Eichstätter Bischof begründet Zawilak seinen Rücktrittswunsch und gibt sich geläutert.

Von Wolfgang Wittl, Deining

Zawilak bietet seinen Rücktritt an

Der umstrittene Priester aus dem oberpfälzischen Deining wird die Pfarrgemeinde mit sofortiger Wirkung verlassen. Pfarrer Norbert Zawilak habe von sich aus seinen Verzicht angeboten, teilte das Bistum Eichstätt am Sonntag mit. Bischof Gregor Maria Hanke habe dem Antrag entsprochen und werde Zawilak von diesem Montag an von seiner Aufgabe entpflichten.

Der 48-Jährige werde Seelsorger im Bistum Eichstätt bleiben. Ob er erneut mit der Leitung einer Pfarrgemeinde betraut wird, ist offen. Welche Aufgabe Zawilak künftig übernehme, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher des Bistums. Dafür sei die Entscheidung zu frisch.

Warum der Pfarrer zurückgetreten ist

Der aus Polen stammende Priester war Anfang des Jahres in die Schlagzeilen geraten, weil er sich beim Neujahrsempfang kritisch über den Islam, Homosexuelle, Politiker und Medien geäußert hatte. Teilnehmer sprachen von einer Hetzrede im Pegida-Stil. Besucher verließen erbost die Veranstaltung und beschwerten sich beim Bistum.

Es stellte sich heraus, dass das Verhältnis zwischen Priester und Teilen der Gemeinde grundsätzlich belastet ist. Mitglieder der Pfarrei informierten das Bistum schriftlich über das angeblich "nicht gesellschaftsfähige Verhalten" Zawilaks. Kindern habe er gesagt, ihnen würden Teufelshörner aus dem Kopf wachsen, falls sie nicht folgten. Frauen gehörten hinter den Herd und seien zum Kinderkriegen da.

Zawilak entschuldigt sich für seine direkte Art

Nach einem Gespräch mit dem Generalvikar bedauerte Zawilak seine Worte beim Neujahrsempfang. Seitdem befand er sich im Krankenstand. Vor zwei Wochen kam es zur Aussprache zwischen ihm und dem Pfarrgemeinderat. Ein weiterer Termin für diesen Montag wurde abgesagt.

Eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit mit allen Gläubigen der Pfarrei sei "nicht mehr uneingeschränkt möglich", ließ Zawilak mitteilen. Ihm sei klar geworden, dass er Menschen durch seine direkte Art verletzt habe. Dafür bitte er um Verzeihung. Die Stelle soll bis Sommer neu besetzt werden. Bis dahin leitet ein Ruhestandspfarrer aus Neumarkt die Pfarrei.

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