Braunbär:"Belastend"

Schnappaufs Zeit mit Bruno

Was für ein aufregender Moment: Am 18. Mai vor zehn Jahren hat Manfred Sprenger auf der Tiroler Gehrenalpe das erste Foto von Braunbär Bruno geschossen. Der Hüttenwirt lag noch im Bett, als seine Frau ins Zimmer stürzte und rief: "Komm schnell, ein Bär!" Sprenger schnappte sich seine Kamera, nicht ahnend, dass am Tag danach diverse Zeitungen seinen Schnappschuss abdrucken würden. Als der damalige bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) von Bruno erfuhr und mutmaßte, dass er in den Freistaat herüberwandern könnte, hieß er ihn vorsorglich willkommen. Etwas übereilt, wie sich herausstellte. "Die damalige Zeit war für alle Beteiligten, die Naturschutzverwaltung, das Landesamt für Umwelt, die Internationale Wildbiologenkommission und natürlich auch für mich ganz besonders schwierig und belastend", sagt Schnappauf, der sich aus der Politik zurückgezogen hat. "Es stellte sich erst nach und nach heraus, dass der Bär die Scheu vor menschlichen Siedlungen verloren hatte. Er riss in kürzester Zeit viel mehr Nutztiere als für einen Bären üblich." Im Ergebnis "war die von den eingeschalteten Experten empfohlene Entscheidung alles andere als einfach, aber objektiv notwendig"

© SZ vom 18.05.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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