Der Maler Bernd Zimmer konnte nicht ahnen, dass er mit seinem Gemeinschaftskunstwerk "Stoa169" das perfekte Museum für die Zeiten der Pandemie bauen würde. Aber jetzt steht es da auf einer Wiese, drumherum nur Ackerland und die Ammer mit ihren Uferböschungen, ein sportplatzgroßes Quadrat aus Beton mit 121 knapp vier Meter hohen Säulen, die von einigen sehr und ein paar nicht ganz so berühmten Künstlern in Skulpturen verwandelt wurden. Rund zwei Drittel dieser Kunstwerke sind schon fertig, in allen nur erdenklichen Materialien. Stahl, Bronze, Holz, Plastik oder Stoff. Es gibt Polit- und Konzeptkunst, Schnitzereien, Bronzen, Malerei, Installation. "Ein Haus für die Kunst" nennt Bernd Zimmer das. Mit seinem weißen Oberlippenbärtchen, der dunkelblauen Windjacke und den farbbefleckten Jeans sieht er eher so aus, als würde er im südlichen Manhattan wohnen als hier im Voralpenland. Er redet auch so. Er spricht von einem Monument für die Gemeinsamkeit einer zeitgenössischen Kunst, einer Moderne, die jede nur erdenkliche Form ausprobiert hat und gerade deswegen zusammengehört in diesem Freiheitsgedanken.
Kunst:Das Geschenk
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Bernd Zimmer hat im bayerischen Pfaffenwinkel ein Weltkunstwerk auf die Wiese gestellt. Das findet nicht jeder gut.
Von Andrian Kreye

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