Acht Buben hat er missbraucht. In insgesamt 45 Fällen hat sich ein 25 Jahre alter Mann nach Auffassung des Landgerichts Bayreuth an Jungen im Grundschulalter vergangen haben. Dafür musste sich der Mann seit Mittwoch vor der Jugendkammer verantworten.
Gleich zu Beginn der Verhandlung hatte der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend eingeräumt. "Ich stimme im Wesentlichen zu", sagte der 25-Jährige, der auch als Jugendwart in einem Verein tätig war.
Jetzt hat das Gericht sein Urteil gesprochen. Der Mann muss sechs Jahre in Haft. Der Staatsanwalt hatte sieben Jahre und neun Monate Haft nach Erwachsenenrecht gefordert. Die Verteidiger plädierten auf eine Jugendstrafe von viereinhalb Jahren für den an einer Chromosomen-Anomalie leidenden Angeklagten.
Nach Auffassung der Anklage hat sich der Mann über seine ehrenamtliche Tätigkeit in einer Modellflugvereinigung das Vertrauen der Kinder erschlichen, um sie dann zu missbrauchen. Unter den Opfern sind nach Erkenntnissen der Anklagebehörde auch zwei Nachbarskinder.
Hier nutzte der als Traktorfahrer tätige Mann deren Interesse an landwirtschaftlichen Fahrzeugen aus - er soll sexuelle Handlungen von den Kindern als Gegenleistung dafür verlangt haben, dass sie den Traktor selbst lenken durften. Der Mann wurde im vergangenen Juli festgenommen; eines der traumatisierten Kinder hatte sich seinen Eltern anvertraut.