Bad Wörishofen:Polizei durchsucht Rathaus

Die Staatsanwaltschaft Memmingen hat am Dienstag das Rathaus von Bad Wörishofen und sieben weitere Gebäude im Allgäu durchsuchen lassen. An der Aktion beteiligt waren Beamte der Kriminalpolizei Kempten. Allein im Wörishofener Rathaus waren mehr als ein Dutzend Ermittler tätig, sie stellten Unterlagen sicher und vernahmen Mitarbeiter. Nach Angaben der Ermittlungsbehörde stehen die Razzien im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gegen den CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek, der von 2002 bis 2013 Bürgermeister der Stadt war. Die Ermittler gehen dem Vorwurf nach, Holetschek habe während seiner Amtszeit als Stadtoberhaupt reduzierte Fremdenverkehrsbeiträge erhoben und sich damit der Untreue schuldig gemacht. Von den erlassenen Beiträgen soll vor allem das Erlebnisbad "Therme Bad Wörishofen" profitiert haben, nach Medienberichten wurden auch dort die Geschäftsräume durchsucht. Holetschek Nachfolger als Bürgermeister, Paul Gruschka (Freie Wähler), hatte Nachforderungsbescheide an die Therme verschicken lassen. Die Stadt geht nach eigenen Berechnungen von einem Schaden in Höhe von knapp 700 000 Euro aus. Holetschek wies die Untreuevorwürfe stets zurück und erklärte, er habe "stets nur zum Wohle der Stadt gehandelt".

© SZ vom 13.04.2016 / stma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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