Ausstellung in Augsburg:Voyeurismus erwünscht!

Ein Blick unter den Rock ist hier nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht: Das Augsburger Textilmuseum zeigt in der Ausstellung "Reiz und Scham - Kleider, Körper & Dessous" die Trends für unten drunter von 1850 bis 2011. Vom Häkel-BH zum Playing Suit, insgesamt kann man mehr als 450 Kleidungsstücke unter die Lupe nehmen.

Ingrid Fuchs

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(Foto: Sascha Schneider)

Das Augsburger Textilmuseum zeigt in der Ausstellung "Reiz und Scham - Kleider, Körper & Dessous" die Trends für unten drunter von 1850 bis 2011. Insgesamt kann man mehr als 450 Kleidungsstücke unter die Lupe nehmen - unter den Rock zu schauen, ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Nein, das ist kein Vogelkäfig. Eine Krinoline (Bild) ist ein Reifrock aus Holz, Fischbein oder Federstah. Und anders, als man das heute wohl machen würde, musste man zumindest in den 1860er Jahren noch etwas darüber anziehen. Bis zu zwölf Schichten trugen die Frauen damals und schleppten damit etwa fünf Kilo zusätzlich mit sich herum.

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(Foto: Sascha Schneider)

Ein "Cul de Paris" ist kein Vorläufer der touristischen Bauchtasche, dem "Wimmerl". Cul de Paris heißt soviel wie "Pariser Hintern" - genau, das Drahtgestell hat sich die Dame von Welt umgeschnallt, um ihren Allerwertesten deutlicher hervorzuheben. Dieser Trend hielt sich beharrlich, das erste Modell erschien gegen 1700, bis zum späten 19. Jahrhundert kehrte das Cul de Paris immer wieder zurück. Das abgebildete Modell stammt aus den 1890er Jahren. 

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(Foto: Sascha Schneider)

In den 1920er Jahren mussten die Frauen schon nicht mehr so sehr mit ihren Reizen geizen - nicht nur drunter. Tagsüber durfte es gerne ein Kleid aus leichtem Stoff sein, für den Abend wurden die schicke Robe samt Federboa (rechts) ausgepackt.

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(Foto: Sascha Schneider)

Häkeloptik mit ein bisschen Durchblick und einem raffiniertem Detail - auf Wunsch ist das Modell (links) auch für schulterfreie Mode geeignet, die BH-Träger lassen sich einfach abknöpfen. Ausgestattet mit Spitze und Satin ist das rechte Modell wohl schon mehr Reiz- als gewöhnliche Unterwäsche. Beide Stücke sind aus den 1920er Jahren.

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(Foto: Sascha Schneider)

Auf ins kühle Nass! Ob die Badekleidung aus den 1920er Jahren auch nach dem Schwimmen noch einen züchtigen Eindruck gemacht hat? Die Sonnenbrand-Gefahr war jedenfalls beim Anzug links erheblich niedriger.

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(Foto: Sascha Schneider)

Etwas spitz wirken diese Büstenhalter aus den 1930er Jahren, dafür ähneln die Materialien zumindest der Optik nach schon heutigen Modellen.

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(Foto: Sascha Schneider)

Allein auf die Natur und das richtige Timing wollte man sich auch in den 1950er Jahren schon nicht mehr verlassen - zu keinem Zeitpunkt. Der erfahrene Liebhaber war darum sowohl mit Aphrodisiaka als auch mit Kondomen ausgestattet.

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(Foto: Sascha Schneider)

Dieses gute Stück war nicht für unten drunter gedacht, sondern für den Hausgebrauch. Das schwarz-orange-grau-schnörkelige Teil ist ein Kaminkleid aus den 1970er Jahren.

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(Foto: Sascha Schneider)

Herzchen-Stickerei und Blumenmuster auf transparentem Stoff? Die Dessous der 1970er Jahre wirken auf den männlichen Betrachter von heute wahrscheinlich schon vertrauter als die Häkelmodelle. Ob all die Transparenz die Phantasie nun fördert oder sie überflüssig macht - das ist wohl Typsache.

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(Foto: Sascha Schneider)

Happy Birthday! Viel auszupacken hat das Geburtstagskind bei diesem Outfit allerdings nicht mehr, dafür ist frau damit modisch auf dem neuesten Stand. Der Birthday Playing Suit stammt aus dem Jahr 2011. Die Ausstellung "Reiz und Scham - Kleider, Körper & Dessous" läuft vom 27. Mai bis 3. Oktober im Augsburger Textil- und Industriemuseum (TIM), nähere Informationen gibt es unter www.timbayern.de.

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