Ammergauer Alpen:Wo die Hexen tanzen

... lässt sich mit entsprechendem Panorama grundsätzlich gut leben. Im Moment aber hat der Ort ein Problem. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Der Kabarettist Karl Farkas (1893-1971) hat sinngemäß die These formuliert, die Österreicher und die Deutschen unterschieden sich durch ihre gemeinsame Sprache. Das ist aber nicht alles. Sie unterscheiden sich wohl auch durch ihre Höhenmessungen. Der in den Ammergauer Alpen gelegene, durch seine Pyramidenform berühmte Berg Säuling, der sich auf dieser Aufnahme wolkenverhangen zeigt, ist nämlich nach deutscher Messung 2047 Meter hoch, während die Österreicher seine Höhe mit 2048 Meter ausweisen. Da er von beiden Seiten aus bestiegen werden kann, hat wenigstens jeder Bergwanderer die Chance - je nach Kondition - die kürzere oder die längere Variante zu wählen. Vom Gipfel aus öffnet sich eine herrliche Aussicht auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie auf die Füssener Seenlandschaft. In dieser Idylle könnte man glatt verdrängen, dass die Hexen das Gipfelplateau des Säulings gerne als Tanzboden verwenden, jedenfalls sagt dies die Sage. Auch den Teufel hat hier oben schon die Bosheit geplagt. Von ihm heißt es, er habe dem Säuling persönlich einen Felsen entrissen und ihn in Richtung Roßhaupten geworfen. Nur gut, dass gerade das Abendläuten erklang, der Stein senkrecht auf den Boden krachte und vor dem Dorf liegen blieb - und zwar bis heute.

© SZ/hak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: