Bistum Regensburg:Bewährung für betrügerischen Priester

Katholischer Pfarrer prellte die Kirche um 40000 Euro und hortete Nacktfotos von Jugendlichen

Weil er sein Bistum um mehr als 40 000 Euro prellte, hat das Amtsgericht Weiden einen Strafbefehl gegen einen Regensburger Diözesanpriester erlassen. Das bestätigte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Der Mann wurde zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung samt Geldauflage verurteilt. Der Pfarrer kann dagegen noch Einspruch erheben. Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen offenbar, nachdem die Haushälterin des Pfarrers in dessen Schrank Nacktfotos von Jugendlichen gefunden hatte. Die Diözese beurlaubte den Pfarrer daraufhin und stellte weitere Ungereimtheiten fest: Kilometerabrechnungen für Fahrten zu angeblichen Trauer- und Taufgesprächen. Den Schaden für das Bistum bezifferte die Staatsanwaltschaft schließlich auf mehr als 40 000 Euro. Auch die Vorwürfe wegen Besitzes jugendpornografischer Schriften sah die Staatsanwaltschaft als strafrechtlich relevant an. Sie seien allerdings im "unteren Bereich" angesiedelt gewesen und eingestellt worden, sagte der Gerichtssprecher. Eine Verurteilung wäre angesichts der Betrugsvorwürfe nicht ins Gewicht gefallen, hieß es. Derweil prüfe das Bistum, ob ein kirchenrechtliches Verfahren eröffnet werden soll, wie ein Sprecher mitteilte. Die Glaubenskongregation in Rom sei bereits informiert.

© SZ vom 06.02.2019 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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