Wilbur Wright zum 100. Todestag:Zwölf Sekunden für die Ewigkeit

Am 17. Dezember 1903 gelang der erste kontrollierte Motorflug der Menschheit. Er dauerte zwölf Sekunden. Der US-Amerikaner Wilbur Wright machte damit seinen Lebenstraum wahr. Zusammen mit seinem Bruder Orville hat er den Grundstein für die moderne Luftfahrt gelegt.

Sascha Gorhau

Wilbur Wright zum 100. Todestag

Zwölf Sekunden für die Ewigkeit

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Am 17. Dezember 1903 gelang der erste gesteuerte Motorflug der Menschheit. Er dauerte 12 Sekunden. Der US-Amerikaner Wilbur Wright machte damit seinen Lebenstraum wahr. Zusammen mit seinem Bruder Orville ist er der Erfinder des Motorflugzeugs. Wilbur Wright - das Bild zeigt ihn zirka im Jahr 1912 - wuchs als drittes von sieben Kindern des protestantischen Bischofs Milton Wright auf, erst in Indiana, dann in Dayton im US-Bundesstaat Ohio. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Orville (1871-1948) widmete er sich schon früh der Luftfahrt. So früh und so intensiv, dass beide Brüder keinen Abschluss an der Highschool erlangten.

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Böse Landung: Orville Wright (im Flugzeug), der Bruder von Wilbur Wright (im Bild rechts), fabriziert in diesem Bild eine Bruchlandung mit einem der zahllosen Vorgänger des Flyer I. Dieser war das erste Motorflugzeug, mit dem den Brüdern tatsächlich ein Flug gelingen sollte.

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Orville und Wilbur Wright widmeten ihr Leben der Arbeit und dem Fliegen. Für Liebe blieb da keine Zeit. Beide Brüder blieben unverheiratet. Die undatierte Aufnahme zeigt Wilbur Wright, natürlich am Steuerknüppel eines Flugzeugs, bei einer seiner seltenen Begegnungen mit einer Dame.

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Dabei ist umstritten, ob die Brüder tatsächlich die ersten Menschen waren, die jemals mit einem Motorflugzeug abhoben. Zahllose Konkurrenten beanspruchen den ersten Flug ebenfalls für sich. Allerdings waren dir Wright-Brüder die ersten, die auch wieder kontrolliert landeten und deren Flug dabei dokumentiert wurde. Viel wichtiger jedoch sind die theoretischen und praktischen Erkenntnisse, die sie im Rahmen ihres Schaffens zu Tage förderten. Sie entwickelten zum Beispiel das dreiachsige aerodynamische Steuerungssystem als Voraussetzung für einen kontrollierten Motorflug.

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Die Gebrüder Wright waren nicht nur tüchtige Tüftler, sondern auch Geschäftsmänner. Anfangs besaßen sie eine Druckerei und eine Fahrradwerkstatt, später schlugen sie aus ihren Flugzeugen Kapital. Die ersten Kunden waren das US-amerikanische und das französische Militär. Im Bild steht Wilbur Wright (dritter von links) im Jahre 1903 anlässlich des Vertragsabschlusses mit den US-Streitkräften in Kitty Hawk im US-Bundesstaat North Carolina neben dem ersten Flugzeug, das die Wright-Brüder absetzen konnten. Von linksa nach rechts: Major Davey von den US Marines, der US-Regierungsgesandte James Beck, Wilbur Wright und der Luftfahrtpromoter William J. Hammer.

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Aus Furcht vor Plagiaten führten die Wright-Brüder ihre Flugversuche lange abseits der Öffentlichkeit durch. Doch der Druck der europäischen Konkurrenz wuchs. Und die Kundschaft aus den USA und Frankreich - bald auch aus Deutschland - verpflichtete die Wright-Brüder zu Demonstrationsflügen, um die Flugtüchtigkeit und die Ausdauer der Maschinen zu beweisen. Im Bild fliegt Wilbur Wright auf dem Truppenübungsplatz Anvours bei Paris im August 1908.

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Der Doppeldecker der Wright-Brüder vor einer Flugvorführung in Frankreich im Jahr 1909.

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Wilbur Wright war sich des Risikos seiner Flugexperimente stets bewusst: "Wenn man vollkommene Sicherheit will, tut man gut daran, sich an ein Fenster zu setzen und die Vögel zu beobachten - wenn man aber wirklich etwas lernen will, muss man einen Flugapparat besteigen und sich durch praktische Versuche mit seinen Eigenheiten vertraut machen."

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Sein Leben jedoch endete nicht bei einem seiner zahllosen Flüge: Er starb am 30. Mai 1912 mit nur 45 Jahren in Dayton im US-Bundesstaat Ohio. An Typhus. "Das einzig gefährliche am Fliegen ist die Erde", sagte er einst. Er hat Recht behalten.

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