Die Jahre 2014 und 2013 im Vergleich
2014 kamen auf deutschen Straßen mehr Menschen ums Leben als im Jahr zuvor. Das gab das Statistische Bundesamt bekannt. Im vergangenen Jahr verloren insgesamt 3368 Menschen im Straßenverkehr ihr Leben. Im Jahr 2013 waren es 3339, was einem Anstieg von 0,9 Prozent entspricht. Ein anhaltend negativer Trend lässt sich jedoch noch nicht feststellen, denn nach dem Rekordjahr 2013, in dem es so wenige Verkehrstote gab wie nie zuvor, ist der aktuelle Stand der zweitniedrigste seit Erhebung der Statistik.
Die Gründe für die schlechtere Statistik
Ein wesentlicher Grund für die höhere Zahl der Verkehrstoten waren den Statistikern zufolge die Witterungsbedingungen: Insbesondere die recht milden Wintermonate und ein warmer, trockener Frühling hätten zu mehr Unfalltoten und Verletzten geführt. Bei günstigen Witterungsbedingungen wird schneller gefahren und sind mehr ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs. Dadurch steigt die Gefahr schwerer Unfälle.
Die Bundesländer im Detail
Den größten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Saarland. Hier kamen 2014 im Straßenverkehr 29 Menschen ums Leben - 21,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. In Brandenburg starben 18,2 Prozent weniger Menschen (139), in Bayern sank die Zahl um neun Prozent auf 619 Verkehrstote. Mit 50 Prozent musste Bremen den stärksten Anstieg hinnehmen, gefolgt von den anderen Stadtstaaten Hamburg (46,2 Prozent) und Berlin (40,5 Prozent). Da diese Bundesländer jedoch insgesamt sehr wenige Verkehrstote beklagten, wirkten sich leicht erhöhte Zahlen prozentual stärker aus. So stieg in Bremen die Zahl von acht Unfalltoten 2013 auf zwölf.
53. Verkehrsgerichtstag in Goslar:Experten fordern Tempo 80 auf Landstraßen
3300 Menschen sterben jedes Jahr auf deutschen Straßen - fast zwei Drittel auf Landstraßen. Verkehrsexperten fordern dort nun gleiches Tempo für Personenwagen und Lkw.
Dennoch waren Berlin, Bremen und Hamburg weiterhin die Bundesländer mit den sichersten Straßen. Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Berlin mit 15 Getöteten pro einer Million Einwohner am niedrigsten. Es folgten Bremen mit 18 und Hamburg mit 22. Der Bundesdurchschnitt lag bei 42 Verkehrstoten je Million Einwohner. Dem statistisch größten Risiko waren Verkehrsteilnehmer in Sachsen-Anhalt (61 Todesopfer je einer Million Einwohner), Mecklenburg-Vorpommern (58) sowie Niedersachsen und Brandenburg (jeweils 57) ausgesetzt.
Weitere Details der Unfallstatistik
Die Zahl der Personen, die im Straßenverkehr schwer oder leicht verletzt wurden, erhöhte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf etwa 389 000. Insgesamt wurden von der Polizei jedoch weniger Unfälle aufgenommen als im Jahr zuvor. 2,4 Millionen Verkehrsunfälle bedeuten einen Rückgang von 0,7 Prozent. Die Zahl der Kollisionen mit ausschließlich Sachschaden sank um 1,3 Prozent auf 2,1 Millionen.