Tipps & Tricks:Räumfahrzeug bitte vorlassen

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Ein Räumfahrzeug des Winterdienstes fährt auf der schneebedeckten B312 bei Riedlingen-Zwiefaltendorf. (Foto: Thomas Warnack/dpa)

Beim Fahren auf winterlichen Straßen müssen Verkehrsteilnehmer auf einiges achten. Fachleute empfehlen zum Beispiel, stets eine Bremsprobe vor Beginn einer jeden Fahrt zu machen. Was die Experten noch raten.

Von Tom Nebe/dpa

Mehr Abstand, geringere Drehzahl und immer mal wieder eine Bremsprobe - mit solchen Tricks meistern Autofahrer die Herausforderung schneeglatter Straßen. Gefährlicher wird es hingegen für all jene, die mit nervösem Gasfuß und wenig Geduld unterwegs sind. Fachleute geben wichtige Tipps für die kalte Jahreszeit.

Bremsweg testen

Auf glatten Straßen ist der Bremsweg länger. Wie gut die Reifen greifen, lässt sich herausfinden, indem man auf freier Strecke kurz abbremst - natürlich nur, wenn hinter einem kein anderes Auto fährt. So bekommen Autofahrer laut TÜV Süd ein besseres Gefühl für die Straßenlage.

In Kurven langsamer

Lenken und dabei Gasgeben kann das Auto auf verschneitem Untergrund ausbrechen lassen. Deshalb gilt vor Kurven: runter vom Gas und gleichmäßig lenken. Wer in der Kurve bremsen muss, macht das vorsichtig - bis in den Bereich, wo das ABS anschlägt, sollte man das Bremspedal nur im Notfall durchdrücken.

Drehzahl runter

Gegen das Durchdrehen der Räder hilft es, möglichst niedertourig - also mit geringer Drehzahl - zu fahren, empfehlen die Fachleute des ADAC. Kommt das Auto trotzdem nicht von der Stelle, kann es den Angaben zufolge einen Versuch wert sein, im zweiten Gang anzufahren.

Mit Sicherheit auf Abstand

Der Sicherheitsabstand zum Vordermann sollte dreimal länger gewählt werden als sonst. So bleibt einem mehr Zeit und Platz, um zu reagieren, wenn etwa der vorausfahrende Wagen plötzlich ins Schleudern gerät, erläutern die Fachleute vom TÜV Süd. Gefahr von Glätte besteht den Experten zufolge besonders häufig in Kreuzungsbereichen, auf Brücken und in Waldschneisen.

Gelassenheit fährt mit

Bei winterlichen Straßenverhältnissen dauert alles etwas länger. Ein grundsätzlicher Sicherheitstipp lautet darum: gelassen bleiben und mehr Zeit als üblich für eine Strecke einplanen. Wer bei Eis und Schnee zu forsch fährt, provoziert rasch einen Unfall, warnt die Sachverständigen-Organisation Dekra.

Räumen geht vor

Räumfahrzeuge sind meist langsam unterwegs - dennoch bleiben Autofahrer aus eigenem Interesse lieber hinter ihnen. Denn vor den Räumfahrzeugen ist die Straße laut TÜV Süd oft noch gefährlich glatt. Kommen sie einem auf der anderen Fahrspur entgegen, hält man sich möglichst weit rechts, um die Gefahr einer Kollision zu minimieren: Der Schneepflug ist oft breiter als der Räum-Lkw.

Technik hilft nicht immer

Diese Sicherheitssysteme helfen zweifellos. Doch sie nutzen nach Angaben der Experten nichts, wenn man unvorsichtig ist. Oder wie Dekra es formuliert: "Wer zu schnell in eine Kurve fährt, wird auch mit der neuesten Technik im Straßengraben oder im Gegenverkehr landen."

Unterwegs gerüstet

Wer im Winter unterwegs ist, sollte für alle Eventualitäten vorbereitet sein, rät die Dekra. Daher sollten besser immer winterliche Kleidung, Decken und ein kleiner Notproviant wie eine Nussmischung und ausreichend Trinkwasser dabei sein. Wichtig zudem: Immer rechtzeitig nachtanken und nicht bis zur untersten Markierung warten.

© SZ vom 21.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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