Moderne Technik fürs Fahrrad:Superhell und dauerprall

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Neue Beleuchtungstechnik lässt den Dynamo alt aussehen, und durch modernes Material sinkt das Risiko platter Reifen.

Caspar Gebel

Sehen und gesehen werden kann Leben retten. Aber viele Radler sind mit der Tatsache konfrontiert, dass die sechs Volt ihres klassischen Dynamos einfach nicht genug Strom liefern, um genügend Licht für zügige Nachtfahrten auf Sicht zu erzeugen. Die gesetzlichen Anforderungen an die Beleuchtung eines Fahrrades sind niedrig; das Interesse der Industrie, dem Gesetz entsprechende Hochleistungsleuchten für Radfahrer anzubieten, hält sich in der Folge konsequent in Grenzen.

Der neue Spezialscheinwerfer ist ungefähr so hell, wie sein Preis hoch ist: 649 Euro kostet der "Big Bang" vom Leuchtenspezialisten Busch und Müller. (Foto: N/A)

Allein deswegen ist die Neuentwicklung namens Big Bang des Meinerzhagener Leuchtenspezialisten Busch und Müller einen Tusch wert: Per Akkubetrieb erzeugt sie mit 140 Lux die Lichtausbeute eines modernen Autoscheinwerfers, mit dem sie auch die Technologie der Gasentladung gemeinsam hat - eine schnelle Folge von Lichtblitzen in einer Gaswolke erscheint für das menschliche Auge wie ein Dauerlicht.

Wie bei den Frontleuchten moderner Automobile fällt auch bei Big Bang die klar definierte Hell-Dunkel-Grenze auf, ein starker Kontrast zu den ausgefransten Lichtflecken normaler Halogenscheinwerfer. "Wir wollten das technisch maximal Mögliche bauen und haben uns bei der Entwicklung keiner Preisvorgabe unterworfen," erklärt Guido Müller das Konzept.

Konkret bedeutet das: 649 Euro für Scheinwerfer, Akku, Ladegerät und Zubehör; obendrein einen enormen Sicherheitsgewinn für die Nachtschwärmer unter den Radfahrern, die nun erstmals mit legalen Mitteln optimale Sicht haben und von Autofahrern als ernstzunehmende Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden.

Eine abgespeckte Variante des Big Bang für den Dynamobetrieb wäre für viele Radfahrer sicher optimal, was aber problematisch ist, weil die Gasentladungstechnologie eine gleichmäßige Stromversorgung voraussetzt, die kein normaler Dynamo leisten kann. Aber Rainer Müller, Geschäftsführer von Busch und Müller, verspricht: "Es wird für alle heller werden" - voraussichtlich jedoch erst zu den großen Fahrradmessen im kommenden Herbst.

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die neuesten, pannensicheren Fahrradreifen.

Für einen überzeugten Sportradler ist die Panne auf der Sonntagstour vor allem Anlass, die sonst nur vorbeihuschende Landschaft beim Reifenwechsel einmal etwas genauer zu betrachten. Für den Berufspendler dagegen bedeutet ein Plattfuß entweder, zu spät am Schreibtisch zu sein, oder nach Dienstschluss schiebenderweise einen Radladen aufzustöbern, der den defekten Schlauch noch am selben Tag repariert.

Vielschichtig: Der pannengeschützte Reifen Marathon Supreme von Schwalbe. (Foto: N/A)

Damit es gar nicht erst so weit kommt, setzen die Reifenspezialisten Conti und Schwalbe ihr Know-how aus dem Rennrad-Segment nun auch bei den Tourenreifen ein. Sowohl beim Marathon Supreme von Schwalbe als auch beim Conti Top Contact, der im Korbacher Werk in Handarbeit gefertigt wird, dient die Kunstfaser Vectran als Pannenschutz.

Mit neuen Gummimischungen wollen die Reifenhersteller zudem den Zielkonflikt zwischen Haftung, Rollreibung und Verschleiß lösen - Eigenschaften, die nur schwer unter einen Hut zu bringen sind.

"Gegenüber den bisher besten Rennreifen mit Silikamischungen haben Reifen mit Black Chili Compound einen um 26 Prozent niedrigeren Rollwiderstand, einen um 30 Prozent höheren Haftreibungswert und eine um fünf Prozent höhere Laufleistung", erklärt Conti-Produktmanager Wolf vorm Walde.

Die Konkurrenz von Schwalbe setzt auf Triple Compound - drei Gummimischungen mit verschiedenen Eigenschaften: So ist beim Rennreifen Ultremo die Lauffläche auf geringen Verschleiß und leichten Lauf ausgelegt, die Reifenschultern bieten auch bei Nässe optimale Kurvenhaftung und das Material darunter hält den Rollwiderstand gering.

© SZ vom 31.3.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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