Elektroautos:Einheits-Stecker in weiter Ferne

Groß angekündigt - und schon gescheitert. Aus einem einheitlichen System für Elektroautos in Europa wird nichts, zumindest vorläufig.

Mit dem weltweit einheitlichen Stecker für Elektroautos wird es offenbar so schnell nichts. Das im April auf der Hannover-Messe großartig angekündigte Projekt kommt nach Informationen der Frankfurter Rundschau wegen Kleinstaaterei selbst in Europa nicht voran.

"Die Bremser sitzen in Italien", berichtet die Zeitung unter Berufung auf den Verband der Automobilindustrie (VDA). Wie es hieß, soll sich dort ein Elektrokonzern widersetzen, der Energieriese Enel hingegen würde mit den deutschen und anderen Europäern mitziehen. Aber auch die USA und Japan stellten sich quer und wollten ein System durchsetzen, das zu ihrem Stromsystem passe. Deshalb will das Deutsche Komitee Elektrotechnik zum 1. Oktober zunächst eine nationale Anwendungsregel veröffentlichen.

Nicht weniger als eine "Zeitenwende in den Städten" versprach die Bundesregierung im Bezug auf die neuen Autos: Bis 2020 will sie eine Million Elektroautos auf die Straßen holen. Die neuen Fahrzeuge bieten einige Vorteile: Sie bringen Energie effizient auf die Straße, sie stinken nicht und machen keinen Lärm. Einmal angeschlossen an das Stromnetz, können ihre Batterien als gigantischer Stromspeicher dienen, immer dann, wenn keiner die Autos braucht.

© sueddeutsche.de/AFP/gits - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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