Diese Woche:Ungeliebtes Super

Das umweltfreundliche Super E 10 kann sich auch fünf Jahre nach seiner Einführung an der Zapfsäule nicht durchsetzen.

Von Joachim Becker

Alles Super bei den Biotreibstoffen? An der Zapfsäule kann sich Super E 10 auch fünf Jahre nach der Einführung nicht durchsetzen. Im vergangenen Jahr sank der Absatz des Sprits mit zehn Prozent Ethanolzumischung in Deutschland um 12,2 Prozent. Innerhalb der Ottokraftstoffe verringerte sich der Anteil von 15,2 Prozent auf 13,6 Prozent. Damit bleibt der vermeintliche Öko-Sprit weit hinter den Erwartungen zurück. Mit einer gesetzlichen Biokraftstoff-Quote für die Mineralölindustrie sollte die CO₂-Bilanz des Straßenverkehrs verbessert werden. Doch die Verbraucher misstrauten dem Benzin vom Acker von Anfang an. Zur Verunsicherung über die Motoren-Verträglichkeit von E 10 kam eine Debatte über die Konkurrenz zwischen Tank und Teller. Richtig ist, dass alle Neuwagen und die meisten Jungfahrzeuge den Ethanolanteil von zehn Prozent problemlos vertragen. Tatsächlich verringert deutsches Bioethanol den CO₂-Ausstoß um 60 bis 70 Prozent im Vergleich zu fossilem Kraftstoff. Richtig ist aber auch, dass mehr als die Hälfte des Bioethanols aus Futtergetreide hergestellt wird. Der Rest stammt aus Zuckerrüben und zu rund zehn Prozent aus Reststoffen und Abfällen aus der Lebensmittelindustrie.

© SZ vom 02.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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