Diese Woche:Telematik-Tarife

Die beiden führenden Versicherungskonzerne in Deutschland wollen ihren Kunden von 2016 an Rabatte einräumen - abhängig vom Fahrstil. Das Beispiel könnte Schule machen, doch die Risiken könnten beträchtlich sein. Stichwort: Datenschutz.

Von Joachim Becker

Neue Tarife in der Autoversicherung? Die beiden führenden Versicherungskonzerne in Deutschland wollen ihren Kunden von 2016 an Rabatte abhängig vom Fahrstil einräumen. In England, Italien und den USA sind Telematik-Tarife ("Pay as you drive" - zahle wie du fährst) seit Jahren etabliert. Die Sparkassen-Direktversicherung hatte mit einem Pilotprojekt hierzulande schon vor zwei Jahren Aufmerksamkeit erregt. Doch dem Versuchsballon mit 1000 Testkunden folgte kein reguläres Tarifangebot: "Die Technik ist teuer, Geld verdienen kann man damit nicht", so ein Insider. Um das Brems- und Beschleunigungsverhalten zu messen, muss eine Telematik-Einheit an die OBD-Schnittstelle im Auto angeschlossen werden. Diese Blackbox zeichnet das Fahrverhalten auf und sendet die Daten an ein Rechenzentrum. Viel Aufwand also für wenige Prozent Ersparnis in der Kfz-Prämie. Dafür steigt das Risiko von Hackerangriffen: Aus den USA werden immer wieder Fälle von Datendiebstahl gemeldet. Auch das Entriegeln der Autos sowie Öffnen und Schließen der Fenster wurde über die Telematik-Boxen ferngesteuert.

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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