Diese Woche:Rückrufe und kein Ende

Innerhalb von weniger als zwei Jahren wurden allein in den USA knapp 100 Millionen Fahrzeuge aufgrund sicherheitsrelevanter Probleme in die Werkstätten beordert. Auch 2016 wird mit 50 Millionen Rückrufen zum Negativ-Rekordjahr.

Von Joachim Becker

Rückrufe und kein Ende: Innerhalb von weniger als zwei Jahren wurden allein in den USA knapp 100 Millionen Fahrzeuge aufgrund von sicherheitsrelevanten Problemen in die Werkstätten beordert. Nach Berechnungen des Center of Automotive Management (CAM) sind 2016 bereits rund 50 Millionen Pkw betroffen. Damit wurden fast dreieinhalb Mal mehr Fahrzeuge zurückgerufen als im gleichen Zeitraum im US-Markt verkauft wurden. Mehr als 86 Prozent der Mängel betreffen den Insassenschutz. BMW muss beispielsweise über 950 000 Fahrzeuge mit neuen Airbags ausrüsten, bei Daimler und VW sind es jeweils über eine Million Autos. Der Skandal um die fehlerhaften Luftpolster des japanischen Zulieferers Takata hat zu einer grundsätzlichen Überprüfung der Schutzeinrichtungen geführt. In einer Art Dominoeffekt kamen dadurch weitere Mängel zum Vorschein. Die marken- und modellübergreifenden Plattform- und Gleichteilestrategien der Hersteller erhöhen die Ansteckungsgefahr bei technischen Problemen. Im Oktober wurden - neben dreistelligen Verletztenzahlen - der elfte Todesfall aufgrund eines fehlerhaften Airbags bestätigt.

© SZ vom 05.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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