Bondmobil im Gardasee:Glitschiger Held

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Peinlicher Zwischenfall bei den Dreharbeiten zum jüngsten James-Bond-Film in Italien: Der Aston Martin des berühmten Geheimagenten wurde im Gardasee versenkt.

Fritz Göttler

In den amerikanischen Blättern und Blogs wird schon mal auf den Kino-Sommer eingestimmt, und es wird, wie schon in den Jahren zuvor, auch diesmal einer der Superhelden werden, an der Spitze natürlich Indiana Jones, der zum vierten Mal seine Peitsche schwingen und nur hin und wieder vor sich hinmurmeln wird, dass jetzt, im Alter, doch alles ein wenig anders ist als einst.

James Bond und seine Autos
:Unterwegs im Auftrag Ihrer Majestät

James Bond und Aston Martin: eine königliche Kooperation. Zwischendurch allerdings ging 007 fremd - auch in automobiler Hinsicht. Das waren die Fortbewegungsmittel von Englands berühmtestem Agenten.

Als Nachzügler zum Actionsommer tritt dann das europäische Helden-Modell James Bond an, mit "Quantum of Solace", der zur Zeit an diversen Schauplätzen weltweit gedreht wird unter der Regie von Marc Forster. Schon beim holperigen Titel war man merklich ins Stocken geraten, nun scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen, dass die Arbeit am Film - und am neuen Image für James Bond - nur mühsam vorankommen.

Aus Italien kam am Wochenende die Unglücksbotschaft, dass das 007-Star-Vehikel, der legendäre Aston Martin, als er zum Filmset überführt werden sollte, versenkt wurde - auf regennasser, enger, kurvenreicher Straße verlor der britische Fahrer die Kontrolle und stürzte mit dem Wagen in den Gardasee.

Britische Überheblichkeit in Reinkultur, eine bedenkliche Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten! Die den Mythos und den Mann ganz schön beschädigt. Und das in einem Metier, das sich auf sein perfektes Zusammenspiel manches einbildete, vom Ruhm seines Professionalismus lebt.

Auch um Daniel Craig herum ist es zu Andeutungen gekommen, er werde in seinem zweiten Versuch den Bond aus dem markanten MI6-Typen, als den Ian Fleming ihn einst sich vorstellte - man kann das gerade in einer Ausstellung im Imperial War Museum in London wehmütig studieren - ins verweichlicht Metrosexuelle hinüberstilisieren. Man muss wohl noch mit einigen glitschigen Passagen auf dem Weg zum neuen Bond rechnen.

© SZ vom 21.4.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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