Erst seit kurzem gibt es wieder emotionale und sportliche Autos von Peugeot. Dabei bauten die Franzosen in den dreißiger Jahren schon Schmuckstücke wie diesen Roadster 302 Darl'mat.Der Peugeot 302 Darl'mat, ein grandioser Sportroadster, verzückte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg die Automobilwelt verzückte und machte bei den 24 Stunden von Le Mans Furore. Heute gibt es von dem offenen Zweisitzer nur noch wenige Exemplare.
Emile Darl'mat, der Namensgeber, war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ein begeisterter Motorsportler. So kreierte er auf Basis des vergleichsweise zahmen Peugeot 302 diesen sehenswerten Renn-Roadster, der bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen sollte.
Das motorisierte Chassis kam von Peugeot, für das Design war George Paulin, ein ehemaliger Zahntechniker mit automobiler Leidenschaft zuständig.
Karosseriebauer Marcel Portout sorgte für die technische Umsetzung des Projekts.
Von den vier 302er-Varianten Limousine, Cabriolet, Coupé Roadster und Rennversion war der zumeist in mittelblau lackierte Rennroadster das spektakulärste Modell.
Das elegante Design des Zweisitzers ist in der Leidenschaft von George Paulin begründet, für den eine perfekte Aerodynamik an oberster Stelle stand.
So entstand mit dem 302 Darl'mat ein 4,20 Meter langer Roadster, der mit seinen zwei Sitzplätzen und dem 51 kW / 70 PS starken Vierzylinder des größeren ...
... eren 402 wie geschaffen war für einen Renneinsatz in der Zwei-Liter-Klasse von Le Mans.Der Motor mit seinen zwei Litern Hubraum hatte keine Mühe, die 1020 Kilogramm Leergewicht sportlich zu bewegen.
Der Erfolg des blauen Löwenpfeils konnte sich beim ersten Le-Mans-Auftritt dann auch sehen lassen: Die Plätze sieben, acht und zehn im Gesamtklassement sicherten Darl'mat viel Aufmerksamkeit.
Der Peugeot 302 Darl'mat Racing Roadster gilt als eines der schönsten europäischen Autos seiner Zeit. Leider wurden von ihm gerade einmal 53 Fahrzeuge gebaut.
Der 2,80 Meter lange Radstand bringt viel Ruhe in den Roadster und die kleine Windschutzscheibe sollte man gleich in der Karosserie verschwinden lassen. So bläst einem stilecht der Fahrtwind ins Gesicht.
Alain Clerf (Bild), französischer Industrieller der Verpackungsindustrie und Autonarr, verlor sein Herz an den blauen Roadster aber erst auf den zweiten Blick."Ich war damals auf einer Versteigerung und suchte ein günstiges Auto. Nachdem ich mehrfach bei anderen Fahrzeugen überboten wurde, habe ich beim 302 Darl'mat geheim in einem Briefumschlag geboten", erinnert sich der Geschäftsmann, der seit den achtziger Jahren in Florida lebt. "Umgerechnet 150 Dollar. Auf einmal habe ich den Zuschlag bekommen. Vor 52 Jahren war das."
Der blaue Renner mit dem grazilen Design und den roten Ledersitzen befindet sich seither ununterbrochen in seinem Besitz."Ich habe meinen Mann genau in diesem Auto kennengelernt. Er sah klasse darin aus", erinnert sich seine Ehefrau noch heute.
Alain Clerf wohnt an der Golfküste von Florida und ist regelmäßig im Alltag mit dem 302 Roadster unterwegs - was auch für die hohen Alltagstauglichkeit des Sportwagens spricht.
Die lange Motorhaube, die über eine Kurbel zu versenkende Windschutzscheibe oder die Luftaustrittsdüsen im Art-Deco-Stil, die die Motorhaube umrahmen, geben dem Rennroadster etwas ganz besonderes.
Geschaltet wird per Vorwahlgetriebe. Muss beim Einlegen des ersten Gangs noch manuell eingekuppelt werden, vollzieht das Vierganggetriebe die weiteren Schaltvorgänge automatisch, wenn der Fahrer das gerade einmal fingerkuppengroße Schalthebelchen am klassischen Armaturenbrett bedient.
Von vorne, von hinten und von der Seite ist der Peugeot 302 Darl'mat auch nach 70 Jahren noch eine echte Schönheit.Blickfang sind insbesondere der filigrane Kühlergrill und der ...
... herzförmige Kennzeichenhalter am Heck.So ein Roadster würde Peugeot auch zum 200. Markengeburtstag glänzend stehen.
"Der Darl'mat ist mein absolutes Lieblingsauto", erzählt Autosammler Alain Clerf (Bild), "er fährt einfach klasse - selbst nach heutigen Maßstäben."Alle Fotos: Pressinform