Elektro-Muldenkipper eDumper
Der Muldenkipper eDumper ist eine Art elektromobiles Perpetuum Mobile. Er erzeugt mehr Energie, als er verbraucht. Dahinter steckt einfache Physik: Der eDumper ist bergauf nur halb so schwer wie bergab, da er seine Last, knapp 60 Tonnen Kalk- und Mergelgestein aus den Schweizer Alpen, von einem höher gelegenen Abbaugebiet in eine tiefergelegene Verarbeitungsanlage transportiert. Der 700 Kilowattstunden (kWh) fassende Akku wird allein durch Rückgewinnung der Bremsenergie bei vollbeladener Talfahrt geladen. Deshalb muss der eDumper im Gegensatz zu einem Diesel-Kipper auch nie betankt werden. Sein Betreiber spart so etwa 50 000 Liter Kraftstoff pro Jahr. An die Steckdose muss der 590 kW / 800 PS starke Lastenkoloss trotzdem, damit er die überschüssige Energie an das Stromnetz abgeben kann. Aus den 20 Fahrten pro Schicht resultiert ein tägliches Energieplus von gut 200 kWh. Damit kann ein gängiges Elektroauto mindestens 1000 Kilometer weit fahren.
Elektroroller Bolt AppScooter
Ein Elektroroller wie ein Schweizer Taschenmesser: Der AppScooter von Bolt schafft je nach Akku-Konfiguration bis zu 400 Kilometer Reichweite mit einer Ladung. Genug für die meisten, um eine ganze Woche lautlos Dahinzugleiten. Die Energie aus den maximal sechs Einzelakkus kann aber auch für eines der vielen Extras genutzt werden. Besonders beliebt dürfte die Kühlfunktion des großen Stauraums unter der Sitzbank sein, in der ein kompletter Bierkasten oder ein Wochenendeinkauf Platz finden. Auf Wunsch gibt es eine beheizbare Transportbox, was vor allem für Essens-Lieferdienste interessant sein dürfte. Die Sitzbank sowie die Lenkergriffe sind ebenfalls optional beheizbar. Auch eine Front- und eine Selfie-Kamera gehören zu den aufpreispflichtigen Extras. Motorleistung und Höchstgeschwindigkeit wählt man nach seinen Bedürfnissen: Der verbaute E-Motor leistet zwei, vier oder sieben Kilowatt und ermöglicht zwischen 25 und 95 km/h. Die Topversion spurtet in etwas mehr als drei Sekunden auf 45 km/h, das gesetzlich Erlaubte für Roller der 50er-Klasse. Bereits in der Basisversion kann sich die Ausstattung im Vergleich mit ähnlichen Rollern sehen lassen. Serienmäßig an Bord sind zum Beispiel ein Sieben-Zoll-Touchscreen, ein GPS-Navigationssystem, zwei Lautsprecher und ein USB-Anschluss zum Laden von Smartphones und anderen Geräten. Die Steuerung von Navi und Musik erfolgt über das Display oder Tasten an den Griffen. In der Grundversion soll der AppScooter, wenn er im Frühjahr 2018 erhältlich ist, um die 3000 Euro kosten. Mit ein paar Extras und der maximal möglichen Reichweite ist man aber schnell beim doppelten Preis.
Brennstoffzellen-Schiff MS Innogy
Ein Ausflugsdampfer ohne Dampf: Auf dem Essener Baldeneysee ist seit Sommer 2017 ein Passagierschiff unterwegs, das mit nachhaltig erzeugtem Methanol fährt. Der flüssige Treibstoff wird in einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, welche die beiden Batterien mit jeweils 60 kWh Strom versorgt. Darüber treibt ein Elektromotor die Schiffsschraube der MS Innogy an, auch das Licht an Bord und die elektrischen Geräte in der Kombüse werden so mit Energie versorgt. Der Treibstoff aus Methanoltank und Batterien reicht für bis zu 16 Stunden, dann muss das Elektro-Schiff neu befüllt werden.
Brennstoffzellen-Zug Alstom Coradia iLint
Mit dem steigendem Anteil an Ökostrom wird auch der Bahnverkehr immer klimafreundlicher. Außer auf jenen Strecken, die noch nicht elektrifiziert sind und weiterhin den Einsatz von deutschlandweit knapp 2700 Dieselloks erfordern. Allein in Bayern sind das etwa 3500 Bahn-Kilometer, in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen jeweils knapp 2000 Kilometer. Auf diesen Strecken könnten Triebzüge mit Wasserstoffantrieb die Dieselloks ersetzen und somit die Klimabilanz im Vergleich zum Diesel um bis zu 30 Prozent verbessern. Einen solchen Zug hat der französische Bahnproduzent Alstom entwickelt. Der Coradia iLint Brennstoffzellen-Zug soll ab Anfang 2018 auf der Strecke Buxtehude-Bremervörde-Bremerhaven-Cuxhaven den Probebetrieb mit Fahrgästen starten. Wie auch seine Diesel-Vorgänger kann der iLint mehr als 300 Fahrgäste mit bis zu 140 km/h befördern. Mit einer Tankfüllung schafft er bis zu 800 Kilometer - genug für das tägliche Arbeitspensum mit drei Umläufen auf der Pilotstrecke von Buxtehude nach Cuxhaven. Alstom hat bereits Absichtserklärungen zum Kauf von 60 Zügen vorliegen, unter anderem aus den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und dem hessischen Aufgabenträger Rhein-Main-Verkehrsverbund.
Elektro-U-Boot Aston Martin Neptune
James Bond würde viel Freude an diesem Gefährt haben. Denn künftig kann er auch unter Wasser Aston Martin fahren. Die britische Traditionsmarke hat gemeinsam mit dem US-Unterwasserspezialisten Triton Submarines das Projekt Neptune ins Leben gerufen - ein, soweit es die Enge eines U-Bootes zulässt, luxuriöses Unterwassergefährt für drei Trockentaucher. Der etwa vier Tonnen schwere Dreisitzer kann bis zu 500 Meter tief tauchen und zwölf Stunden unter Wasser bleiben. Nur knapp ein Dutzend der Mini-U-Boote wollen die beiden Projektpartner pro Jahr herstellen. Exklusivität wäre somit garantiert. Dazu trägt auch der Preis bei: Etwa vier Millionen Dollar soll das elektrische Luxus-U-Boot kosten.
Elektro-Flugtaxi Volocopter
Im Gegensatz zu Aston Martin zieht es Daimler in die Lüfte: Seit Sommer 2017 ist der Autohersteller am Flugtaxi-Start-up Volocopter beteiligt. Dessen Ziel ist es, eine Art urbanen On-Demand-Luftverkehr zu schaffen, um so den innerstädtischen Straßenverkehr zu entlasten. Der vollelektrische Volocopter ist emissionsfrei und geräuscharm unterwegs und soll sowohl in bemannten als auch unbemannten Versionen über Häuser und Staus hinwegfliegen. Damit das elektrische Fluggerät beim Ausfall eines Akkus nicht abstützt, ist der Antrieb in neun unabhängige Einheiten mit jeweils zwei Rotoren aufgeteilt. Der bis zu 100 km/h schnelle Volocopter 2X für bis zu zwei Personen wird demnächst in Dubai als Lufttaxi erste Praxiserfahrungen sammeln. In Kürze sollen auch ein Viersitzer und eine Cargo-Drohne für den unbemannten Warentransport entwickelt werden. Für lange Strecken sind die Flugtaxis jedoch noch nicht geeignet - spätestens nach knapp 30 Kilometern muss der E-Hubschrauber an die Ladestation, wo er innerhalb von 40 Minuten vollgeladen werden kann.
Autonomer Elektro-Transporter T-pod
Mit dem T-pod kann das schwedische Start-up Einride 15 Standard-Paletten auf Reisen schicken - bis zu 200 Kilometer weit und fahrerlos. Der Verteilerverkehr im städtischen Umfeld soll so deutlich sauberer und auch günstiger werden. Schon 2018 kommt der T-pod, der es mitsamt Ladung auf ein Gewicht von 20 Tonnen bringen kann, zum Praxiseinsatz. Der Discounter Lidl beliefert mit dem autonomen E-Transporter in einem Pilotprojekt seine Supermärkte in der schwedischen Provinz Halland südlich von Göteborg.