ADAC-Kindersitztest 2011:Zu viele Schadstoffe, zu wenig Sicherheit

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In diesem Jahr haben die Tester neue Kriterien eingeführt. Das Ergebnis: Einige Kindersitze fallen beim aktuellen ADAC-Test komplett durch, selbst die Bestnote vergeben die Prüfer nur ein einziges Mal.

Zu viele Schadstoffe und zu wenig Sicherheit: Fünf von 28 Kindersitzen sind beim aktuellen Kindersitztest der Stiftung Warentest und des ADAC durchgefallen. Die Bestnote "sehr gut" gab es dagegen nur ein einziges Mal, wie der ADAC mitteilte.

Dennoch lässt sich für jede Größe eines Kindes ein Sitz finden, der zumindest mit "gut" bewertet wurde. Dieses Urteil gab es immerhin 15 Mal.

Als Testsieger glänzen konnte der "Römer Baby-Safe Plus II SHR" mit Isofix-Basis. Er schnitt in allen Kategorien "sehr gut" ab und erhielt die Gesamtnote 1,4. Allerdings ist er mit einem Preis ab 320 Euro auch das teuerste Exemplar seiner Gewichtsklasse 0 bis 13 Kilogramm.

Eine deutlich billigere Alternative ist hier der 115 Euro teure, mit der Note 1,9 immer noch "gute" "Cybex Aton".

Kein "gut" gab es in der Kategorie 0 bis 18 Kilogramm. Hier erreichten die Sitze maximal die Note 2,6. Auch im Bereich 9 bis 18 Kilogramm waren die Sitze nicht überzeugend. Nur der "HTS Besafe iZi Comfort X3 Isofix" erreichte die Note "gut", wenn auch mit 2,5 nur gerade noch. Zudem schlägt er mit 400 Euro zu Buche.

Teuer, aber "mangelhaft" waren in dieser Kategorie die Varianten des "Casualplay Fix QR" mit und ohne Stützfuß. Der Test bescheinigte ihnen mangelnde Sicherheit.

ADAC-Kindersitztest 2011
:Wenig Licht, viel Schatten

Einige Kindersitze fielen beim aktuellen ADAC-Test gleich komplett durch, auch die Bestnote vergaben die Prüfer diesmal nur ein einziges Mal.

In der weiter gefassten Kategorie 9 bis 36 Kilogramm bieten der "Kiddy Guardian Pro 2" und der "Cybex Pallas 2-fix" mit 1,8 und 1,9 bessere Noten und sind mit 270 beziehungsweise 265 Euro billiger.

Das Ergebnis des ADAC-Kindersitztestes im Überblick (Foto: Infogramm: ADAC)

Allerdings gab es auch hier ein "mangelhaft" - für den "Phil & Teds Tott-XT", der nur 140 Euro kostet, aber bei Sicherheit und Schadstoffen in den Augen der Tester versagte.

Als günstig und meist "gut" erwiesen sich die Sitze der Kategorie 15 bis 36 Kilogramm. Acht von elf erhielten dort diese Note. Knapp vorn lag der "Cybex Solution X2-fix" mit der Note 1,7. Auch hier gab es mit dem "Brevi Oki b.Fix" und dem "Graco Junior Maxi" "mangelhafte" Produkte.

Wer sein Kind sicher transportieren möchte, so das Fazit des diesjährigen Tests, sollte beim Kindersitzkauf darauf achten, dass dieser über eine Rückenstütze verfügt. Ohne diese zusätzliche Stütze kann beispielsweise ein Seitenaufprall schwerwiegende Folgen haben. Denn ein Airbag allein kann das Kind nicht ausreichend schützen.

Um noch besser gute von schlechten Kindersitzen zu unterscheiden, haben die Tester in diesem Jahr außerdem neue Kriterien in das Testverfahren aufgenommen. So wurden die 28 Sitze nicht nur auf Sicherheit, Bedienung und Reinigung/Verarbeitung gestestet, sondern zusätzlich in den Bereichen Ergonomie und Schadstoffprüfung geprüft.

Die Untersuchung auf Schadstoffe, mit denen Kindern in den Sitzen direkt in Berührung kommen können, hat sich auch auf das Ergebnis zweier Sitze niedergeschlagen. Diese wurden durch erhöhten Phthalat-Gehalt, die deutlich oberhalb der Grenze für Kinderspielzeuge liegen, mit einem "mangelhaft" abgewertet.

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