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Schlauer und offen für Spirituelles werden!

Tradition, Religion, Popularität: Zehn Dinge, die man über das Fasten wissen sollte

Schlauer und offen für Spirituelles werden!

Foto: Adobe Stock

Was sind die beliebtesten Fastenkuren? Wo gibt es Gourmet-Gemüseküche zum Fasten? Was bewirkt Fasten im Gehirn und welche religiösen Fastenbräuche gibt es? Übrigens: Außer Maultauschen, mit denen findige Fastende strenge Regeln früher durchbrochen haben, gibt es auch noch einige andere Tricks. Wir haben zehn interessante Fakten zum Fasten für Sie zusammengetragen.

  1. Die beliebtesten Fastenkuren
    Das Gesundheitsmagazin „Vital“ hat kürzlich zehn Fastenmethodenkuren ausgemacht, die derzeit am beliebtesten sind: Platz eins belegt demnach das Heilfasten nach Buchinger, den zweiten das „modifizierte Fasten“ – eine für Sportler angepasste Methode des Heilfastens, bei der Shakes oder Suppen mit hohem Eiweiß- und Nährstoffgehalt erlaubt sind. Nummer drei erhielt die Fastenkur nach der Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098–1179) mit bis zu 800 Kalorien täglich. Auch die vor über 100 Jahren entwickelte F.-X.-Mayr-Kur ist immer noch sehr beliebt: Platz vier für die Kur mit Milch und altbackenen Semmeln.
  2. Fasten und das Gehirn
    Menschen, die anfangen zu fasten, bemerken bereits im Frühstadium, dass sie ungewöhnlich klar denken. Wer fastet, tut seinem Gehirn etwas Gutes, bestätigt auch „Spektrum der Wissenschaft“: Der Sparstoffwechsel wirkt wie ein Antidepressivum, kurbelt Recyclingprozesse an und könnte sogar Demenz vorbeugen. Mark Mattson, Professor für Neurowissenschaften am Johns Hopkins Bayview Medical Center in Baltimore, hat festgestellt, dass bei jeglicher Herausforderung für das Gehirn – egal ob eingeschränkte Kalorienzufuhr, Sport oder schwierige kognitive Aufgaben – das basische Protein BDNF produziert wird. Es stärkt die Synapsen und regt die Bildung neuer Nervenzellen an.
  3. Religiöses Fasten
    In jeder Religion wird zu unterschiedlichen Anlässen gefastet. Die christliche Fastenzeit geht auf die 40 Tage zurück, die Jesus betend und fastend durch die Wüste zog. In der katholischen Kirche gelten Aschermittwoch und Karfreitag als wichtigste Fasttage. Außerdem fasten viele Gläubige von Aschermittwoch bis Ostersamstag, ausgenommen der sechs Sonntage. Protestanten haben dagegen keine verbindliche Fastenregelung. Das freiwillige Fasten ist jedoch üblich wie bei den Katholiken zur Passionszeit. Mit dem „Großen Fasten“ bereiten sich orthodoxe Christen in Russland sieben Wochen lang auf das Fest der Auferstehung Christi vor. Es beginnt am Montag nach der Fastnachtswoche Maslenitsa und endet an Ostern. Jüdinnen und Juden fasten am Versöhnungstag Jom Kippur sowie am neunten Tag im Monat Av des jüdischen Kalenders. Auch am Jahrestag des Todes der Eltern sowie dem Tag vor der Hochzeitszeremonie pflegen jüdische Menschen zu fasten – interessanterweise nie länger als 25 Stunden. Sehr viel länger dauert der Fastenmonat Ramadan der Muslime. Hier wird an 29 bis 30 Tagen tagsüber auf Essen und Trinken verzichtet. Als einer der höchsten Feier- und Fastentage gilt im Buddhismus das sogenannte Vesakh-Fest. Hinduisten fasten zum Ehrentag Shivas, andere zu Krishnas Geburtstag und wieder andere folgen mit ihrem Verzicht auf Nahrung dem Beispiel Ghandis und versuchen damit politisch etwas zu erreichen.
Grüner Smoothie

Apfel-Kräuter-Smoothies passen gut zum Basenfasten. Foto: Pixabay

  • Wo liegt der Ursprung des Fastens?
    „Das Fasten findet sich in nahezu allen Kulturen und Religionen“, sagt der Religionswissenschaftler Hans-Michael Haußig von der Universität Potsdam. Ein genauer Ursprung lasse sich aber nicht ausmachen. „Es scheint, dass den Fastenpraktiken ursprünglich die Abwehr schädlicher Kräfte zugrunde lag“, sagt der Experte. In der Geschichte finden sich laut Haußig auch noch andere Motive für das Fasten. Es hätten Gläubige sich früher zum Beispiel in Ekstase gehungert, um Erkenntnisse höherer Mächte zu erlangen. Auch das Fasten aus Trauer über Verstorbene oder aus Reue über begangene Verfehlungen sei weit verbreitet gewesen.
  • Fasten in der Antike
    In der Antike wurde Fasten zur Reinigung des Körpers von Dämonen genutzt. Man glaubte, dass diese durch übermäßiges Essen und Trinken den Körper „einnehmen“. Die griechischen Philosophen benutzten das Fasten, um Einsicht und Intelligenz zu fördern. Pythagoras soll immer 40 Tage vor seinen Prüfungen gefastet haben und ließ seine Schüler dies ebenfalls tun, um deren Verstand zu schärfen. Ganz nebenbei glaubten auch viele alte Griechen, dass man durch Fasten den Göttern näherkommen und den Geist für göttliche Eingebungen öffnen könne. Zudem sollen sich die damaligen Athleten durch Fasten auf die Olympischen Wettkämpfe vorbereitet haben.
  • Mit Gourmet-Ansatz:
    Buchinger Heilfasten Seit über 100 Jahren gibt es die gleichnamige Fastenmethode des Arztes und Naturheilkundlers Otto Buchinger (1878-1966). Er hatte am eigenen Leib erfahren, dass ein Verzicht auf Nahrung die Selbstheilungskräfte des Körpers mobilisiert und nutzte dies, um sein Rheuma zu lindern. Heute leitet der Urenkel der Fasten-Dynastie, Leonard Wilhelmi, das Familienunternehmen mit Klinik am Bodensee. Das Besondere: Der langjährige Küchenchef Hubert Hohler hat in den letzten 20 Jahren eine Gemüse-Gourmetküche entwickelt, sein Nachfolger Chefkoch Phillipp Troppenhagen stammt aus der Haute Cuisine und will mit kreativer Kulinarik das Fastenerlebnis weiter steigern.
Bananen Erdbeeren Paprika Spargel

Wer braucht mehr bei so einer prächtigen Früchte-Zusammenstellung. Foto: Pixabay

  • Fasten im Guinness Buch der Rekorde Im Guinness Buch der Rekorde sind die zwei längsten Fastenperioden, die Menschen auf sich genommen haben, vermerkt:
    Andreas Mihavecz aus Bregenz hält laut der Rekord-Bibel von 1997 den Weltrekord für das am längsten andauernde Überleben ohne Nahrung oder Flüssigkeiten. 1979 war der damals 18-jährige Maurerlehrling in Polizeigewahrsam genommen worden, doch tragischerweise wurde er in der Zelle im Keller vergessen – ganze 17 Tage lang. Er verlor 24 Kilogramm an Gewicht. Überlebt hatte er nur durch das Kondenswasser an den Wänden. Der Schotte Angus Barbieri (1939-1990) fastete dagegen völlig freiwillig sogar 382 Tage lang: Er lebte nur von Tee, Kaffee, Sodawasser und Vitaminen, um sein Übergewicht loszuwerden und verlorinsgesamt 125 Kilogramm. In der 1971er Edition des „Book of Records“ stellte er damit einen Rekord für dieLänge eines Fastens auf. 
  • „Cheaten“ beim Fasten
    Cheaten bedeutet „betrügen“, und findige Fastende haben in früheren Zeiten viele Auswege gefunden, um sich in der harten Zeit ein wenig Milderung zu verschaffen. In Bayerisch-Schwaben kennt man Maultaschen auch als sogenannte „Herrgottsb‘scheisserle“, die in der Fastenzeit das Fleisch vor dem Herrgott versteckten. Auch die Mönche versuchten ihr Kaloriendefizit über das eigens gebraute Starkbier wettzumachen und sollen sogar Hirsche, Hühner und Biber in ihre Klosterbrunnen geworfen haben, um sie dann essen zu können – weil sie so den Fischen zugeordnet werden konnten. Pasteten und Sülzen waren ebenfalls eine beliebte Fastenspeise: Der Inhalt war zweitrangig – Hauptsache, sie hatten die Form „erlaubter“ Tiere. Zudem sind alte Klosterrezepte für sogenannte Scheingerichte überliefert, die aus püriertem Fisch, Mehl und weiteren Zutaten typische Fleischgerichte wie beispielsweise Braten am Spieß nachahmten. 
  • So fasten die Promis 40 Tage ohne Fleisch, 40 Tage ohne Schokolade, 40 Tage ohne Bier...
    auch Promis machen mal Pause. 2006 machte die Sängerin Beyoncé Knowles das „Master Cleanse System“ bekannt – eine Diät, die nur aus Limonade aus Wasser, Zitronen, Cayennepfeffer und Ahornsirup besteht. Schauspielerin Gwyneth Paltrow fastet und entgiftet sogar mehrmals pro Jahr über ein Ein-Wochen-Programm ohne Milchprodukte, Koffein und industriell verarbeitete Lebensmittel, dafür mit viel Karotten-Apfel-Ingwer-Rote-Beete-Saft. Fernsehkoch Johann Lafer verzichtet eigenen Angaben nach nie auf Essen („ich muss ein bis zwei Mal am Tag richtig lecker essen, sonst bin ich krank“). In der Fastenzeit trinke er aber „so gut wie keinen Alkohol“, sagte er der Zeitschrift „Bunte“.
Pfefferminztee

Tee aus frischer Pfefferminze muss lange ziehen, mundet aber köstlich. Foto: Pixabay

  • Fasten Tiere auch?
    Ja, aber natürlich nicht freiwillig. Der Verzicht auf Nahrung ist eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit an äußere Gegebenheiten: Igel, Schildkröten, Bären oder Siebenschläfer verschlafen während der Winterruhe die Nahrungsaufnahme ganz einfach. Um sich beim Flug nicht unnötig zu belasten, nehmen Zugvögel ebenfalls keine Nahrung auf. Lachse fressen während ihrer mehrwöchigen Wanderung zu ihren Laichplätzen ebenfalls nichts. Meister des Fastens sind wohl die Königspinguine: Mitten im ewigen Eis der Antarktis brüten die Männchen (!) die Eier aus. Hier sind ihre Jungen vor Feinden so gut wie sicher. Dafür nehmen die Pinguin-Männchen sogar in Kauf, monatelang fasten zu müssen. Die Weibchen lösen die Väter bei der Brutpflege erst ab, wenn die Küken einige Wochen alt sind.

    Barbara Brubacher

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