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FREUDE pur

Filmreife Literatur

Schöner Sterben mit Rita Falk

Die Eberhofer-Krimis haben Frontenhausen bekannt gemacht

Schöner Sterben mit Rita Falk

Foto: Astrid Eckert

Eine bayerische Postkartenidylle ist Frontenhausen im Landkreis Dingolfing-Landau wirklich nicht. Sehenswürdigkeiten, schicke Restaurants oder Hotels sucht man am Schauplatz der Eberhofer-Krimis vergebens. Das soll auch so sein: Für die Dreharbeiten werden sogar die Geranien am Rathaus der 4400 Einwohner-Gemeinde regelmäßig abgehängt und die Rattan-Stühle vor dem Eiscafé mit Plastikstühlen ersetzt, um den Ort trister wirken zu lassen als er eigentlich ist.

Als Filmdorf „Niederkaltenkirchen“ soll es ein niederbayerischer Ort ohne jegliche touristische Attraktion sein, meint Ed Herzog, der Regisseur der Reihe. Frontenhausens Bürgermeister Franz Gassner ist selbst ein großer Fan der Eberhofer-Krimis und zeigt Touristengruppen gerne die bekannten Schauplätze in seinem Ort: die Metzgerei vom Simmerl in der Dorfpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) seine Leberkässemmeln kauft, die er als Trost für die Dauerkrise mit seiner Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) zur leiblichen Stärkung braucht, das Haus von der Susi in der Klostergasse oder den Saal vom Gasthof zur Post, in der die musikalisch untermalten Saufgelage mit exzentrischer Tanzeinlage der Dorfclique rund um Eberhofer gedreht wurden. Der Kreisverkehr in der Zufahrt nach „Niederkaltenkirchen“ wurde im August 2018 feierlich von Bürgermeister Gassner offiziell als „Franz-Eberhofer-Kreisel“ eingeweiht, nebst lebensgroßen Aufstellern der Hauptfiguren. 

Kreisel in Frontenhausen

Bestens bewacht – der Kreisel in Frontenhausen wurde nach der Hauptfigur Franz Eberhofer benannt. Foto: Adobe Stock

Auch im „Guglhupfgeschwader“, der mittlerweile achten Verfilmung eines Werks der bayerischen Krimi-Autorin Rita Falk, soll der Kreisel zu Franz Eberhofers Ehren umbenannt werden. Doch zu der Ehrung zum Dienstjubiläum kommt es erstmal nicht. Auch das Geschenk des treu-trotteligen Privatdetektivs und Franzens besten Freunds, Rudi (Simon Schwarz), stößt bei ihm auf wenig Gegenliebe. Der hat den dreibeinigen Vierbeiner Hinkelotta aus einem Tierheim gerettet, als Ersatz für den verstorbenen langjährigen Familien-Filmhund Ludwig. Von dem neuen Familienzuwachs ist Franz im Gegensatz zu Susi und der zur Feier versammelten Familie mit Oma Eberhofer (Enzi Fuchs), dem dauernd bekifften Papa Eberhofer (Eisi Gulp) und dem oberkorrekten Bruder Leopold (Gerhard Wittmann) mit seiner thailändischen Familie jedoch wenig begeistert. 

Szenenbild aus „Rehragout-Rendezvous“: Franz (Sebastian Bezzel) und Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff).

Szenenbild aus „Rehragout-Rendezvous“: Franz (Sebastian Bezzel) und Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) – Foto: Constantin Film Verleih/Bernd Schuller

Währenddessen grassiert in Niederkaltenkirchen das Lotto-Fieber, von dem auch die Eberhofers angesteckt sind. Ganze 17 Millionen Euro locken im Jackpot. Oma Eberhofer hat ihr Erspartes für die Wettscheine verzockt, doch Bruder Leopold hat die richtigen Zahlen getippt! Die Freude währt jedoch nur kurz, denn Franz hat zuvor ausgerechnet dem feierfreudigen Flötzinger (Daniel Christensen) bei einem Trinkgelage den Tippschein zum Geburtstag geschenkt. Der hebt sofort ab und plant schon einen 17-stöckigen „Flötztower“ am Eberhofer-Kreisel und das Schloß „Chateau Flötzinger“. Doch der vermeintliche Lottogewinn hat einen Haken: Der junge Lotto-Otto (Johannes Berzl) von der Annahmestelle hat nämlich Spielschulden und statt die Tippscheine zu registrieren, hat er sich mit dem Geld für die Tippscheine einen kleinen Nebenverdienst aufgebaut. Das unterschlagene Geld reicht jedoch nicht, um seine Spielschulden bei mafiösen Gangstern zu begleichen und die sind auch im niederbayerischen Niederkaltenkirchen nicht gerade zimperlich.

Frontenhausen

Frontenhausen fungiert im Film als „Niederkaltenkirchen“. Foto: Adobe Stock

Die adipöse Mutter wird mit einem Guglhupf in der Hand bei einem Anschlag mitten in der Lotto-Annahmestelle jäh aus dem Leben gerissen. Der Mafia-Mord in Niederkaltenkirchen ist eine echte Herausforderung für Franz und seinen Helfer Rudi. Erschwert wird die Arbeit der Provinzermittler noch dazu vom Missionseifer von Rudis neuer Flamme, der ewig diskutierenden, umweltbewegten Theresa (Stefanie Reinsperger). Auf den Tiefpunkt sinkt Franz’ Laune als er noch dazu von Susi zur Paartherapie genötigt wird und sein „Gspusi“ den Verdacht hegt, der eigentliche Vater vom Lotto-Otto sei vermutlich der Franz.

Trotz des ernsten Themas der Spielsucht gibt es auch bei dieser bitterbösen Provinzkomödie jede Menge zu lachen und der chronisch schlecht gelaunte Franz kann am Ende natürlich wieder den Fall lösen und sich mit seiner Susi versöhnen. 

Schauspieler- und Filmteam sind in Frontenhausen immer wieder gern gesehene Gäste. Zahlreiche Einwohner Frontenhausens und Eberhofer-Fans aus der Umgebung spielen mittlerweile regelmäßig Statistenrollen und freuen sich über die Abwechslung, die die Dreharbeiten im Ort mit sich bringen. Ein Ende der erfolgreichen Reihe muss Frontenhausen auch nach der achten Folge nicht fürchten. Gute Nachrichten gibt es für alle Fans von Rita Falk: Im Oktober erscheint dann ein neuer Eberhofer-Krimi. Bis dahin können sich die Krimiliebhaber die Wartezeit versüßen, indem sie ins Kino gehen – „Rehragout-Rendezvous“ soll heuer am 10. August 2023 in den Kinos starten – und auf Schauplatz-Safari nach Niederkaltenkirchen, pardon, Frontenhausen, aufbrechen.

Wolfram Seipp

Buchcover "Rehragout-Rendezvous" von Rita Falk

Cover: dtv

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