Zugvögel:Präzision der Kuckucke

Kuckucke kommen in ihren Winterquartieren genau dann an, wenn es reichlich Futter gibt. (Foto: imago stock&people)

Kuckucke fliegen 7000 Kilometer nach Afrika und legen dabei ein erstaunliches Timing an den Tag. Wie schaffen die Vögel das? Forscher setzen High-Tech ein, um es herauszufinden.

Von Katrin Blawat

Fernreisen verlangen großen organisatorischen Aufwand - vor allem, wenn mehrere Zwischenstopps eingeplant sind. Der Kuckuck aber meistert diese Herausforderung problemlos.

Biologen um Mikkel Willemoes von der Universität Kopenhagen haben acht dieser Vögel mit winzigen Sendern ausgestattet und so tiefere Einblicke in das Zugverhalten der Kuckucke gewonnen ( Plos One, online). Willemoes und seine Kollegen aus Schweden, den USA sowie vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell untersuchten Kuckucke aus Dänemark und Südschweden, die in Zentralafrika überwintern.

Exaktes Timing

Die Minisender schickten ihre Daten alle zwei Tage für jeweils zehn Stunden an Satelliten. So zeigte sich unter anderem, wie beeindruckend die zeitliche wie räumliche Präzision während des Zuges ist. Ein Kuckuck - die Tiere fliegen nicht im Schwarm, sondern meist alleine - bricht so auf, dass er genau dann südlich der Sahara eintrifft, wenn es dort wegen der vorangegangenen Regenzeit ausnahmsweise reichlich Futter gibt.

Ihre Ankunft zurück in den Brutgebieten wiederum müssen die Tiere mit den Brutzeiten der möglichen Zieheltern abstimmen, welche die Kuckuckseier ausbrüten sollen. Und schließlich finden die Vögel auch den mehr als 7000 Kilometer langen Weg nach Afrika sowie die unterwegs liegenden Rastplätze etwa in Polen, Südosteuropa und der östlichen Sahelzone problemlos. Offenbar verlassen sie sich dazu nicht nur auf ihren angeborenen Richtungssinn, sondern auch auf Gerüche.

So sehen die Zugrouten des Kuckucks aus (Foto: Mikkel Willemoes et al.)
© SZ vom 11.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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