Vier Babys gestorben:Japan stoppt zwei Impfstoffe

Haben Impfstoffe vier Babys in Japan das Leben gekostet? Die Kinder sind jeweils kurze Zeit nach der Impfung gestorben, Experten untersuchen nun einen möglichen Zusammenhang.

Nach dem Tod von vier Babys in Japan haben die Behörden zwei Impfstoffe der Pharmakonzerne Pfizer und Sanofi-Aventis bis auf weiteres vom Markt genommen. Solange ein möglicher Zusammenhang zwischen den Impfprodukten und den Todesfällen untersucht werde, seien die Mittel Prevenar des US-Unternehmens Pfizer und ActHIB des französischen Konzerns Sanofi-Aventis gesperrt, teilten die Behörden mit. Am Dienstag sollten Experten angehört werden.

Drei der vier Babys, die unter zwei Jahre alt waren, starben innerhalb von drei Tagen nach der Impfung mit einem der beiden Stoffe. Zwei von ihnen hatten zusätzlich den DTP-Impfstoff gegen Diphterie, Tetanus und Keuchhusten verabreicht bekommen. Das vierte Kleinkind im Alter von einem Jahr war am Tag vor seinem Tod mit Prevenar und DTP geimpft worden.

Prevenar schützt vor Lungenentzündung, ActHIB vor Hirnhautentzündung. Prevenar und ActHIB sind seit etwa zwei Jahren auf dem japanischen Markt und wurden bislang knapp 1,5 Millionen Kindern gespritzt.

Das Unternehmen Pfizer teilte mit, dass es bezüglich seines Impfstoffs Prevenar bei den Untersuchungen kooperiere. In den USA werde der Wirkstoff bereits seit knapp zehn Jahren eingesetzt. Das Impfpräparat ActHIB von Sanofi-Aventis ist den Angaben des Unternehmens zufolge im Jahr 1992 in Frankreich und ein Jahr später in den USA zugelassen worden.

© sueddeutsche.de/AFP/dapd/juwe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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