Ursuppe:Zuckermoleküle könnten im All entstanden sein

Kamen Zuckermoleküle per Komet zur Erde? (Foto: dpa)

Mit einem Kometen ist ein Grundbaustein des Lebens möglicherweise aus dem All auf die Erde gelangt.

Von Hanno Charisius

Ein wichtiger Baustein des Lebens könnte per Komet aus den Weiten des Weltalls auf die Erde gelangt sein. In einem Experiment haben Chemiker die Zustände im noch jungen Universum nachgestellt und beobachtet, wie sich Zuckermoleküle bildeten, darunter auch Ribose.

Diese formt das chemische Rückgrat der Ribonukleinsäure, oder kurz: RNA. Das ist die chemische Schwester des DNA-Moleküls, das die Erbinformationen enthält. Im Fachjournal Science berichten Forscher, wie sie einen Mix aus Wasser, Methanol und Ammoniak mit ultravioletter Strahlung beschossen haben und dabei verschiedene Zuckerverbindungen entstanden sind. Diese Grundzutaten waren auch vorhanden, als das Sonnensystem begann, sich zu formieren.

Das Zuckermolekül gilt als Grundbaustein des Lebens, bislang war jedoch unklar, wie es entstanden sein könnte. Andere wichtige Elemente wie etwa Aminosäuren, die für die Entstehung des Lebens ebenso unabdingbar sind, sind bereits in verschiedenen Experimenten, die ebenfalls urzeitliche Bedingungen im Weltall oder auf der jungen Erde nachstellten, erschaffen worden. Auch findet man sie auf Meteoriten genauso wie Moleküle, aus denen sich die Hülle von Zellen zusammensetzen lässt.

Ob Ribose wirklich aus dem Weltraum auf die Erde kam, ist durch dieses Experiment allerdings noch nicht geklärt. Bislang konnte noch kein Astronom das Molekül auf einem anderen Himmelskörper als der Erde entdecken. Doch für viele Chemiker ist die Ribose-Saat aus dem All die plausibelste Annahme. Auf der jungen Erde hätte der Zucker sehr wahrscheinlich nicht entstehen können.

© SZ vom 11.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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