Unnützes Google Doodle Wissen:Léon Foucault und der Ekel am Seziertisch

Lesezeit: 2 min

Google Doodle Léon Foucault Google Doodle Léon Foucault (Foto: Screenshot Google)

Mit seinem Pendel-Experiment löste Léon Foucault eines der größten Rätsel der Physik und bestätigte die Erdrotation. Dabei flog der Forscher als Kind von der Schule. Und verließ die Uni. Aus Ekel.

Von Tobias Dorfer

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 194. Geburtstag des 1868 verstorbenen Physikers Jean Bernard Léon Foucault.

Das ist zu sehen:

Eine Platte mit aufgestellten Stäbchen, darüber schwingt ein Pendel. Es ist das Pendel, das den französischen Physiker Léon Foucault bekannt machte. Foucault, geboren am 18. September 1819, bestätigte so die Erdrotation und löste damit eines der größten Rätsel der Physik. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass ein Körper seine Bewegung so lange nicht ändert, wie keine Kraft auf ihn einwirkt. Doch das Pendel von Foucault änderte seine Schwingungsrichtung - weil sich die Erde dreht. In der WDR-Sendung "Quarks & Co" wird das Phänomen ausführlich erklärt:

Im Google Doodle schwingt nicht nur das Foucaultsche Pendel. Mit zwei Reglern lassen sich auch Uhrzeit und der Breitengrad, an dem das Experiment durchgeführt wird, ändern. Das Doodle passt sich entsprechend an. Wer genau hinsieht, erkennt - etwas versteckt - den Google-Schriftzug.

Dinge, die Sie wissen müssen

  • Genies haben in der Schule häufig Probleme. Erinnern wir uns nur einmal an die Archäologin Mary Leakey, die wir an dieser Stelle bereits vorgestellt haben. Wie Leakey hatte auch Léon Foucault enorme Schwierigkeiten an der Schule. Da er nicht der fleißigste Schüler war und die Lehrer mit seinem Verhalten unzufrieden waren, wurde dem kleinen Léon nahegelegt, die Schule zu verlassen. Fortan wurde er von einem Privatlehrer unterrichtet. Einen Uni-Abschluss hat Foucault übrigens nie gemacht. Zwar studierte er einige Semester Medizin, ekelte sich dann aber so vor dem Sezieren, dass er das Studium abbrach. Seine Physik-Kenntnisse brachte sich der Wissenschaftler selbst bei.
  • Léon Foucault hatte nicht nur ein Faible für Physik - auch ganz praktische Überlegungen beschäftigten ihn. So baute der Forscher im Jahr 1855 eine Schreibmaschine und gilt heute als einer der Erfinder dieses Geräts, das heute schon fast wieder in Vergessenheit geraten ist.
  • 72 Namen sind auf dem Eiffelturm in Paris angebracht. Damit ehrte der Erbauer Gustave Eiffel französische Wissenschaftler (und außerdem zwei Schweizer sowie einen Italiener). Alle sind sie bedeutende Forscher, zum Beispiel der Chemiker Antoine Laurent de Lavoisier und der Physiker André-Marie Ampère, nach dem die Einheit der Stromstärke benannt ist. Auch der Name von Jean Bernard Léon Foucault ist an den Friesen der ersten Etage zu finden. Zeitweise waren die Namen übrigens übermalt. Erst seit 1987 die Restauration des Eiffelturms beendet war, sind sie wieder zu sehen.
  • Léon Foucault ist auch an einem überraschenden Ort zu finden - dem Mond: Ein kleiner Einschlagkrater ist dort nach dem Physiker benannt.

Interessant für:

Physiklehrer, Paris-Touristen und Ranga Yogheswar

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

"Am Äquator ändert sich die Schwingrichtung von Foucaults Pendel überhaupt nicht."

Sehen Sie alle Folgen unseres Google-Doodle-Wissens hier.

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