Unnützes Google-Doodle-Wissen:Mary Leakey und der beißfaule Nussknacker

Was aus einer Schulabbrecherin werden kann: Mary Leakey brauchte kein Abitur und keinen Uni-Abschluss, um die Paläoanthropologie aufzumischen. Berühmt wurde sie mit dem Fund des ersten Schädels eines "Nussknacker-Menschen" - und im Weltall findet sich noch heute ein Denkmal ihrer Familie.

Von Tobias Dorfer

Mary Leakey findet Spuren

Mary Leakey findet Spuren im Sand.

(Foto: Screenshot)

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 100. Geburtstag von Mary Leakey.

Das ist zu sehen:

Mary Leakey, Archäologin, aber vor allem eine der bedeutendsten Paläoanthropologen. Die Wissenschaftlerin, geboren 1913 in London, fand in Ostafrika die erste Versteinerung des Schädels eines besonderen Urzeitaffen und später Fußabdrücke aufrecht laufender Vormenschen. Diese Spuren sind auch auf dem Doodle zu sehen, mit dem Google den 100. Geburtstag der Forscherin ehrt. Das Bild zeigt Mary Leakey und ihre Dalmatiner, die sie auf ihren Reisen immer begleiteten, bei der Arbeit. Neben ihrem zeitraubenden Job zog sie drei Kinder groß.

Drei Dinge, die Sie wissen müssen:

  • Ihren wichtigsten Fund machte Mary Leakey in der Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias. Dort entdeckte sie einen weitgehend intakten Schädel, bei dem fast alle Zähne im Oberkiefer steckten und dessen Alter auf bis zu 3,6 Millionen Jahre geschätzt wird. Wegen seiner starken Backenzähne wurde der Paranthropus boisei auch als "Nussknacker-Mensch" bezeichnet. Doch später fanden Forscher heraus: Mit Nüssen und harter Pflanzenkost konnte der Urzeitaffe wenig anfangen. Er aß lieber Gras.
  • Mary Leakey hat keinen Schulabschluss. Weil sie sich regelmäßig mit ihren Lehrern anlegte, wurde sie mehrfach von der Schule verwiesen. Universitäre Anerkennung bekam sie dafür später: Renommierte Forschungsstätten wie die Unis in Yale und Oxford ehrten Mary Leakey für ihr Lebenswerk.
  • Auch im Weltall finden sich Spuren der Familie Leakey. Ein Einschlagkrater auf der Vorderseite des Mondes wurde 1976 von der Internationalen Astronomischen Union nach Marys Mann Louis benannt. Louis Leakey hat davon allerdings nie erfahren. Er war vier Jahre zuvor gestorben.

Interessant für:

Hobby-Forscher, berufstätige Mütter, Studenten, die durch die Prüfung gefallen sind - und Politiker, denen der Doktorgrad aberkannt wurde.

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

"Wusstet ihr schon, dass der Nussknacker-Mensch gar keine Nüsse mochte?"

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