Meteorologie:Stromzähler

SZ-Grafik; Quelle: Siemens (Foto: SZ-Grafik)

Eine Statistik zeigt, wo es in Deutschland die meisten Gewitter gibt. Im Süden des Landes blitzt es im Durchschnitt häufiger als im Norden. Ganz vorne liegt aber eine Stadt in der Mitte der Republik. Der Klimawandel bringt langfristig mehr Blitze.

Von Christian Endt

Nirgendwo in Deutschland schlugen im vergangenen Jahr so viele Blitze ein wie in Schweinfurt. 4,5 Einschläge pro Quadratkilometer trafen die unterfränkische Stadt, meldet der Blitz-Informationsdienst (Blids) von Siemens. Ebenfalls viele Blitze zählten die Siemens-Mitarbeiter im Erzgebirgskreis, im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sowie in den Städten Osnabrück und Dresden. Am wenigsten Einschläge gab es in Kiel, gefolgt vom holsteinischen Landkreis Plön, dem Hohenlohekreis und den Städten Trier und Schwabach. Die regionalen Unterschiede sind sehr groß: In Kiel gab es nur 0,18 Einschläge pro Quadratkilometer, also 24-mal weniger als in Schweinfurt. Das liegt unter anderem daran, dass sich in Gebirgsnähe häufig Gewitter bilden. Insgesamt war 2015 in Deutschland mit 550 000 Blitzen ein vergleichsweise harmloses Gewitter-Jahr. Das sind 73 000 weniger als im Vorjahr und nur halb so viele wie im besonders blitzreichen Jahr 2007. Langfristig rechnen Klimaforscher damit, dass die Zahl der Blitze infolge der Erderwärmung zunimmt. Der Blids sammelt die Daten von 160 Messstationen in Europa. Man sei in der Lage, einen Blitz auf 200 Meter genau zu orten. Todesfälle durch Blitzeinschlag sind in Deutschland sehr selten. Von 2005 bis 2014 starben daran insgesamt 27 Menschen.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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