Kranke Männer:Die Mär vom wehleidigen Mann

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Für einen Mann mit Grippe scheint oftmals die Welt unterzugehen. (Foto: Illustration Jessy Asmus)

Der kranke Mann gilt heute als Waschlappen, der schon banale Erkältungen zur Nahtoderfahrung dramatisiert. Dabei sprechen Frauen und Männer einfach unterschiedlich über ihre Leiden.

Von Sebastian Herrmann

Eine Seuche zieht um die Welt. Der Erreger befällt ausschließlich Männer, zwölf Millionen Opfer seien bisher erkrankt, heißt es in alarmistischen Internetvideos. Gesundheitssysteme seien überfordert, die Situation drohe zu einer Katastrophe zu eskalieren. Und die Frauen? Zwar schützt sie ihr Immunsystem, doch sind sie die wahren Opfer der grässlichen Seuche: Sie müssen die Jammereien der Männer aushalten, das Wehklagen, das Dramatisieren; und sie fühlen sich verpflichtet, die Todesängste ihrer Partner zu lindern und dabei zugewandt sowie verständnisvoll zu bleiben. Eine schier übermenschliche Herausforderung. Der Name der Seuche: Männerschnupfen, manche Experten diagnostizieren bei der gleichen Symptomatik auch eine Männergrippe.

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