Geminiden:Sternschnuppen-Regen über Deutschland

Sternschnuppe

Eine Sternschnuppe am Nachthimmel auf Fehmarn.

(Foto: dpa)
  • Die Geminiden erreichen in der Nacht auf den 13. Dezember ihren Höhepunkt.
  • Wer sie sehen will, sucht am Himmel die Sterne Pollux und Castor.
  • Sternschnuppen entstehen meist, wenn Partikel von Kometen verglühen. Bei den Geminiden allerdings ist nicht klar, ob Kometen tatsächlich ihr Ursprung sind.

Von Felix Hütten

Die Vorweihnachtszeit bietet Sternschnuppen-Fans ihr jährliches Spektakel: Die Geminiden erreichen mit bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde in der Nacht auf den 13. Dezember ihren Höhepunkt. Benannt sind die Geminiden nach dem Sternenbild "Zwillinge", lateinisch Gemini, in dem das Zentrum der Meteore liegt.

Wer die Geminiden sehen will, muss auf eine wolkenlose Nacht hoffen und am Himmel die beiden hellsten Sterne der "Zwillinge", Pollux und Castor, suchen, empfiehlt Arno Riffeser von der Universitäts-Sternwarte München. Los geht es schon mit Einbruch der Dunkelheit. "In Deutschland liegen die Chancen für einen Blick bei über 50 Prozent", sagt der Meteorologe Robert Hausen vom Deutschen Wetterdienst. "Es gibt immer wieder Wolkenlücken und nur vereinzelte Schauer."

Dreckige Schneebälle im Himmel

Sternschnuppen entstehen meist durch Kometen, die in der Wissenschaft gerne als dreckige Schneebälle bezeichnet werden. Ihre Eisschicht schmilzt, je näher sie der Sonne kommen. Dabei werden Partikel freigesetzt, die in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen. Für Menschen besteht keine Gefahr, die verglühenden Partikel erreichen die Erde nicht. Die Geminiden sind immer im Dezember zu sehen, wenn die Umlaufbahn der Erde die Umlaufbahn der Staubpartikel kreuzt.

Bei den Geminiden allerdings ist nicht klar, ob Kometen tatsächlich ihr Ursprung sind. Es kursieren unterschiedliche Theorien über ihre Entstehung. Entdeckt wurden sie wahrscheinlich erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Theorie besagt, dass die Geminiden durch eine Kollision im Weltraum entstanden sind, bei der Trümmerteile freigesetzt wurden, die nun verglühen.

Es gibt noch eine zweite Theorie: 1983 entdeckte die Nasa den Himmelskörper "3200 Phaethon", der in etwa der gleichen Bahn um die Sonne kreist wie die Geminiden. Wissenschaftler spekulieren darüber, ob Phaethon ein sogenannter Steinkomet ist, der der Sonne so nahe kommt, dass er Brocken verliert. Einen Beweis dafür gibt es noch nicht, wenn auch viele Indizien für diese Theorie sprechen. Die Sternschnuppennächte im Dezember bleiben bislang ein Rätsel.

Ein Video der Nasa erklärt die Diskussion um Phaethon und die Geminiden mit anschaulichen Fotos:

Wer die Geminiden heute verpasst, hat bis zum 17. Dezember noch Chancen - erst dann verschwinden sie vom Nachthimmel; gefolgt von den Ursiden. Das Maximum dieser Sternschnuppen wird in der Nacht vom 20. auf 21. Dezember erwartet. Allerdings wird mit nur zehn Meteoren pro Stunde gerechnet.

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