Flieger aus dem Zweiten Weltkrieg:Briten heben historischen deutschen Bomber

Mehr als 70 Jahre nach seinem Abschuss ist ein deutsches Kriegsflugzeug aus dem Ärmelkanal geborgen worden. Es handelt sich wohl um den einzigen noch existierenden Bomber vom Typ Dornier Do 17.

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(Foto: Reuters)

Mehr als 70 Jahre nach seinem Abschuss ist ein deutsches Kriegsflugzeug aus dem Ärmelkanal geborgen worden. Es handelt sich wohl um den einzigen noch existierenden Kriegsbomber vom Typ Dornier Do 17. Die Do 17 wurde zwischen 1936 und 1940 produziert, Hersteller Dornier fertigte etwa 2000 Exemplare an. Ursprünglich sollte das Flugzeug als Aufklärer verwendet werden.

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(Foto: Bundesarchiv)

Hitler-Deutschland setzte die Do 17 erstmals als Bomber der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg ein. Die Einheit kämpfte ohne deutsche Uniformen oder Hoheitszeichen - also inoffiziell - auf Seiten der faschistischen Putschisten unter General Franco. Es waren Flugzeuge der Legion Condor, die 1937 die spanische Stadt Guernica zerstörten. In den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges warfen die Flugzeuge Bomben im Frankreich-Feldzug und während der Luftschlacht um England. 1940 wurde wohl auch die Maschine abgeschossen, die nun im Ärmelkanal geborgen wurde. Im Bild: Eine Do 17 beim Bombenabwurf über Frankreich 1940.

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(Foto: dpa)

2008 lokalisierten Taucher das Wrack in nur 15 Metern Tiefe. Es befand sich in den Goodwin Sands, einer Reihe von Sandbänken an der Mündung der Straße von Dover.

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(Foto: dpa)

Dank der Sonaraufnahmen war schnell klar, dass es sich um eine Do 17 handelte. Der britischen BBC zufolge fanden Experten heraus, dass es sich vermutlich um eine Maschine handelt, die am 26. August 1940 von einem britischen Kampfflugzeug des Typs Boulton Paul Defiant abgeschossen wurde. Zwei der vier Besatzungsmitglieder der Do 17 überlebten den Absturz. Bis heute gibt es sonst kein weiteres Exemplar des deutschen Bombers mehr. In London war man sich bald einig: Das Flugzeug soll geborgen, konserviert und im Museum der Royal Air Force ausgestellt werden.

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(Foto: REUTERS)

Die Bergungsaktion begann vor fünf Wochen, sie wurde von heftigen Winden erschwert. Mehrere Versuche waren zuvor wegen schlechter Wetterbedingungen fehlgeschlagen.

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(Foto: REUTERS)

Die Maschine wurde am Montagabend an die Oberfläche und auf ein Schiff gehoben. Beim Auftauchen aus dem Wasser vor der Küste von Kent fehlte dem Bomber ein Flügel.

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(Foto: Getty Images)

Die Aktion war rund drei Jahre geplant worden und kostet nach Angaben des Senders BBC insgesamt etwa 600.000 Pfund (704.000 Euro). Ein Teil der Ausgaben war von der von Steuergeldern finanzierten Stiftung National Heritage Memorial Fund übernommen worden. Es habe sich um die größte derartige Bergungsaktion in britischen Gewässern gehandelt.

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(Foto: Getty Images)

Die britischen Militärforscher waren zufrieden: Das Wrack sei in einem "außergewöhnlich guten Zustand", hieß es von Seiten des Museums.

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(Foto: REUTERS)

Geste für einen früheren Feind: Alex Medhurst vom Royal Air Force Museum legt auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Cannock Chase, Staffordshire, einen Kranz am Grab von Heinz Huhn nieder. Der Gefreite war beim Abschuss der Do 17 umgekommen, die nun aus dem Ärmelkanal geborgen wurde.

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(Foto: Reuters)

"Die Entdeckung und Bergung der Dornier ist von nationaler und internationaler Bedeutung", sagte Museumschef Peter Dye. Das Flugzeug sei ein einzigartiges Erinnerungsstück. In der Ausstellung werde es dazu beitragen, dass der jungen Männer aus Großbritannien und anderen Nationen gedacht werde, die im Krieg starben. Im Bild: Eine Do 17 beim Flug über den Süden Englands.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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