Um rund 10,5 Stunden variiert die Umlaufzeit des neu entdeckten Exoplaneten "PH3 C" um seinen Stern. Diese große Schwankung maßen Astronomen der US-Universität Yale innerhalb von zehn Umläufen des 2300 Lichtjahre entfernten Planeten ( The Astrophysical Journal, online). Zum Vergleich: Die Umlaufzeit der Erde um die Sonne schwankt um etwa eine Sekunde.
Dass der Exoplanet so unpünktlich ist, liegt an zwei größeren Nachbarplaneten, die ihn flankieren. Ihre hohen Anziehungskräfte lassen "PH3 C" eiern und die Dauer eines Jahres auf ihm schwanken. Wegen seiner Trödelei entging "PH3 C" bislang den Computerprogrammen, die Daten des Weltraumteleskops Kepler nach Exoplaneten durchforsten.
Entdeckung von freiwilligen Helfern
Erst Bürgerwissenschaftler von "planethunters.org" entdeckten den Himmelskörper. Bei diesem Online-Projekt werten Freiwillige Messungen von weit entfernten Sternen aus; kleine Schwankungen der Helligkeit lassen erkennen, ob Planeten einen Stern umkreisen.
Anhand der Umlaufzeit bestimmen Astronomen dann weitere Merkmale wie die Masse eines Exoplaneten. "PH3 C" sei ein eher leichter Gasplanet, der hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehe, schreibt das Forscherteam. Die Entdeckung dieses mittleren Planeten ermöglichte es den Wissenschaftlern auch, die beiden Begleiter besser zu untersuchen. Der äußere ist demnach etwas größer als der Planet Saturn, der innere könnte einen felsigen Untergrund ähnlich wie die Erde haben.
Mehr als 300 000 Personen nahmen an der Planetenjagd von "Planet Hunters" bereits teil - sie sichteten seit 2010 rund 22 Millionen Helligkeitskurven fremder Sterne und führten Astronomen so auf die Fährte von mehr als 60 potenziellen Exoplaneten.