Astronomie:Mond verdeckt Venus

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In den frühen Abendstunden verschwindet die Venus heute hinter dem Mond. Wenn das Wetter mitspielt, ist das Ereignis in Deutschland zwischen 17.00 und 18.30 Uhr zu beobachten.

Heute bietet der Abendhimmel ein seltenes Schauspiel, das bei sternenklarem Wetter von ganz Mitteleuropa aus mit bloßen Augen zu verfolgen ist:

Wer kurz vor 17.00 Uhr zum Südwesthimmel blickt, sieht am linken Mondrand einen hellen Lichtpunkt. (Foto: Foto: dpa)

In den frühen Abendstunden schiebt sich der zunehmende Mond vor den strahlend hellen Abendstern, die Venus.

Diese sogenannte Venusbedeckung durch den Mond beginnt je nach Standort gegen 17.00 Uhr und endet kurz vor 18.30 Uhr. Die Wetteraussichten lassen allerdings befürchten, dass das Ereignis in weiten Teilen Deutschlands nicht beobachtet werden kann, weil es regnen oder schneien soll.

Die Bedeckung beginnt auf der dunklen Mondseite. Wer kurz vor 17.00 Uhr zum Südwesthimmel blickt, sieht am linken Mondrand einen hellen Lichtpunkt. Venus scheint an der dunklen Mondseite zu kleben. Kurz darauf wird Venus schnell lichtschwächer, der Mond schiebt sich davor. Fünfzig Sekunden dauert es, bis der Mond die winzig kleine Planetenscheibe vollständig bedeckt. Nach eineinhalb Stunden erscheint Venus wieder rechts unten am hellen Rand der Mondsichel und erstrahlt in ihrer ursprünglichen Helligkeit.

Die genauen Zeiten des Himmelsspektakels sind ortsabhängig: In Hamburg bedeckt der Mond um 17.02 Uhr die Venus, in München erst um 17.10 Uhr. Venus taucht in Hamburg am südwestlichen Mondrand um 18.23 Uhr wieder auf, in München hingegen um 18.26 Uhr. Die dunkle Seite des Mondes schimmert derzeit schwach im sogenannten Erdschein: Das an der Erde reflektierte Sonnenlicht erhellt schwach das dunkle Mondterrain.

Jupiter gesellt sich dazu

Zu Mond und Venus gesellt sich zudem Jupiter, der etwas oberhalb des Mondes als auffallend heller Lichtpunkt zu sehen ist. Damit stehen die drei momentan hellsten Gestirne des Nachthimmels nur einen Fingerbreit auseinander.

Dieser Eindruck ist allerdings etwas irreführend: Denn während der Mond gegenwärtig rund 400.000 Kilometer von der Erde entfernt steht, ist Venus mit etwa 150 Millionen Kilometern bereits 370 Mal weiter weg. Und der Riesenplanet Jupiter zieht in noch knapp sechsmal größerer Distanz seine Runden, er ist gegenwärtig 870 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das Licht benötigt vom Gasriesen 42 Minuten zu uns, von der Venus 8,4 Minuten und vom Mond nur 1,4 Sekunden.

Mond, Venus und Jupiter gehen bald nach 19.00 Uhr unter. Auch in den kommenden Tagen lässt sich das Doppelgestirn Venus und Jupiter noch beobachten, das sich allerdings langsam voneinander entfernt.

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