Zukunft von GM:"Magna muss den Zuschlag bekommen"

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GM entscheidet am Dienstag wohl über die Zukunft von Opel: Der Betriebsrat bangt, Guttenberg hofft - und Autoexperte Dudenhöffer stänkert.

Vor der möglicherweise entscheidenden Sitzung des GM-Verwaltungsrates in dieser Woche geht der Opel-Betriebsrat von einem Zuschlag für Magna aus. "Wenn nach rationellen und logischen Argumenten gewichtet wird, muss Magna den Zuschlag bekommen", sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz.

Das 13-köpfige Gremium des US-Autoherstellers General Motors (GM) tagt an diesem Dienstag und Mittwoch.

"Das Wort 'Erwartungen' hat neue Definitionsebene erreicht"

Zuletzt hatte der Verwaltungsrat die Entscheidung im August erschoben. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass der Konzern die Möglichkeit prüft, Opel nicht zu verkaufen. Neben dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna will auch der belgische Finanzinvestor RHJI Opel übernehmen.

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg drängt das GM-Management zu einer Festlegung über die Zukunft der deutschen Tochter Opel.

"Ich hoffe, morgen eine klare Ansage GM-Verwaltungsrat zu bekommen", sagte der CSU-Politiker. "Wir sind mit unserer Verhandlungsposition für jede denkbare Option gerüstet."

Die Bundesregierung bevorzuge weiterhin eine Investorenlösung für den Rüsselsheimer Autobauer. Guttenberg zeigte sich genervt von den zähen Gesprächen mit den Amerikaner: "Das Wort 'Erwartungen' hat für mich bei Opel eine neue Definitionsebene erreicht."

Der russische Milliardär Oleg Deripaska will unterdessen mit seinem Autokonzern Gaz einem Zeitungsbericht zufolge nicht bei Opel einsteigen. "Über den Kauf von Anteilen wird nicht gesprochen", sagte Deripaska der Zeitung Wedemosti . Es gehe nur um Kooperationen bei der Fertigung und beim Vertrieb.

Im Rennen um die deutsche GM-Tochter Opel ist Gaz zusammen mit dem russischen Geldhaus Sberbank Partner des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sagt in einer Studie Opel ein "Sterben auf Raten" vorher, sollte das Unternehmen beim US-Konzern General Motors bleiben.

Alle Anzeichen sprächen dafür, dass es bei einem Verbleib unter dem GM-Dach entweder zur schnellen Schließung von Werken oder zu einem langsamen Tod von Marke und Standorten komme, erklärte Dudenhöffer in einer jetzt veröffentlichten Analyse.

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