Vorwurf: Rufschädigung:Ehemaliger Karstadt-Chef verklagt Arcandor

Heftige Angriffe auf Thomas Middelhoff: Ex-Karstadt-Chef Peter Wolf sieht seinen Ruf beschädigt - und zerrt seinen ehemaligen Vorgesetzten vor Gericht.

Bei der Sanierung der Warenhausgruppe Karstadt ist viel Porzellan zerschlagen worden. Jetzt reagiert der ehemalige Karstadt-Chef Peter Wolf und verklagt seinen früheren Arbeitgeber, den Mutterkonzern Arcandor, wegen angeblicher Rufschädigung.

Der ehemalige Karstadt-Chef Peter Wolf klagt gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber - wegen angeblicher Rufschädigung. (Foto: Foto: dpa)

Er sehe seine Persönlichkeitsrechte vor allem durch den ehemaligen Arcandor-Chef Thomas Middelhoff verletzt, der ihn mit "unzutreffenden Vorwürfen" überzogen habe, teilte Wolf mit. Er habe deshalb Klage beim Landgericht Essen eingereicht.

"Nachweislich unzutreffend"

Ihm seien eine mangelnde Kostendisziplin, Missmanagement und eine verfehlte Rabattpolitik nachgesagt worden. Dies alles sei "nachweislich unzutreffend und daher grob rufschädigend".

Mit der Klage wolle er die Abgabe einer Unterlassungserklärung durch Arcandor erzwingen und Schadensersatzansprüche feststellen lassen. Beide Seiten hätten im Aufhebungsvertrag Geheimhaltung und Wohlverhalten ausgemacht, sagte Wolfs Sprecher. Dagegen habe Arcandor verstoßen.

Ein Gerichtssprecher konnte den Eingang der Klage noch nicht bestätigen. Arcandor wollte sich nicht näher äußern. Wolf habe vorher seinen Wunsch auf Unterlassung beim Konzern geäußert. Dem sei Arcandor nicht nachgekommen, sagte ein Sprecher.

Wolf war im August 2006 von Tchibo zur Karstadt Warenhaus AG gewechselt. Ende Juli 2008 musste der Sanierer seinen Platz vorzeitig räumen. Derzeit arbeitet er als Berater.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/tob/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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