US-Satiriker vs. Donald Trump:Gib dem Affen Zucker

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Es war ein erfolgreicher Wahlkampf-Witz: Donald Trump bot US-Präsident Obama allen Ernstes fünf Millionen Dollar dafür, dass er beweise, ein "echter Amerikaner" zu sein. Nun bietet ein US-Satiriker dem rothaarigen Immobilienmogul die gleiche Summe. Dafür soll er beweisen, dass sein Vater kein Orang-Utan ist.

Von Alexander Mühlauer

Es heißt ja, der Mensch stammt vom Affen ab. Also schauen wir mal genauer hin, dachte sich Bill Maher und entdeckte: Donald Trump. Der Immobilienmagnat sei der Sohn einer menschlichen Frau und eines Orang-Utans aus dem Zoo in Brooklyn, New York: "Man muss sich nur die Haarfarbe ansehen."

Bill Maher hat, das muss man wissen, eine Sendung beim US-Bezahlkanal HBO, sie heißt Real Time with Bill Maher und ist spätestens seit dem Präsidentschaftswahlkampf 2012 eine der wichtigsten Shows im amerikanischen Fernsehen. Maher, 56, ist ein verdammt fieser Frager und grillt am liebsten Gäste, die beim streng konservativen Sender Fox News als Retter Amerikas gefeiert werden. Mit Donald Trump hätte er auch gerne gesprochen. Seit Jahren lädt Maher den Multi-Milliardär in seine Show ein; doch der mag einfach nicht kommen.

Nun versucht der Satiriker, Donald Trump mit der Waffe aller Superreichen zu schlagen - mit Geld. In der Tonight Show seines Kollegen Jay Leno sagte Maher, er werde fünf Millionen Dollar spenden, wenn Trump beweisen könne, dass er nicht von einem Affe abstamme. Das Geld werde an eine gemeinnützige Organisation gehen, die Trump auswählen könne. "Vielleicht an den Haarklub für Männer", scherzte Maher.

Die Vorlage für dieses Angebot hat Trump selbst geliefert. Im US-Präsidentschaftswahlkampf hatte er Barack Obama fünf Millionen Dollar angeboten, wenn dieser all seine persönlichen Dokumente veröffentlicht. Der Immobilientycoon hatte bezweifelt, dass Obama "ein echter Amerikaner" sei. Jetzt fordert Maher eben einen Herkunftsnachweis von Trump. Dass der Comedian den 66-Jährigen mit der rotblonden Tolle nicht ausstehen kann, daran lässt Maher keinen Zweifel. Trump habe via Twitter "gemeine Dinge" über ihn verbreitet. Er wünsche jedenfalls dem Affen, der Trumps Twitter-Account betreut, das Beste.

Wie auch immer das Affen-Theater weitergeht, eines steht fest: Das Geheimnis um Trumps Behaarung ist längst gelüftet. Gerüchte gab es immer wieder, auf New Yorker Partys war die Tolle ein beliebtes Tratsch-Thema. Und wie es mit dem Klatsch so ist, irgendwann wird es dermaßen absurd, dass der Betroffene entweder ein für alle Mal Stellung bezieht oder für immer schweigt. Donald Trump entschied sich, in die Offensive zu gehen und verriet dem Magazin Rolling Stone sein Haarpflege-Programm: "Ich wasche es mit Head and Shoulders. Ich föhne es nicht. Ich lasse es einfach von selbst trocknen. Dauert ungefähr eine Stunde. In der Zeit lese ich Zeitung oder sehe fern."

Übrigens: Vom grauhaarigen Bill Maher weiß man, dass er nach seiner Sendung gerne Marihuana raucht. Jemand, der ihm schon begegnet ist, sagt, ihm sei vor allem das große Froschmaul in Erinnerung geblieben.

© SZ vom 10.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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