Taxi-Dienst in Spanien:Uber liefert jetzt Pizza

Lesezeit: 1 min

  • Ein Verbot in Spanien hat Uber nicht abgeschreckt. In Barcelona startet Uber jetzt einen Lieferdienst.
  • Ein Gericht hatte den Fahrdienst im vergangenen Jahr verboten.

Lieferdienst statt Fahrdienst

Ein Verbot, das reizt erst recht. Noch nicht lange ist es her, dass ein spanisches Gericht den Fahrdienst Uber von den Straßen verbannt hat. Zwei Monate später ist das Unternehmen schon wieder zurück, zumindest in Barcelona. Die amerikanische Firma hat allerdings eine wundersame Wandlung hinter sich: Uber bietet keinen Taxi-Service mehr an, sondern ist jetzt Lieferdienst.

Wer als Taxi-Dienst nicht mehr fahren darf, nutzt seine Taxis eben anders. Statt Kunden von A nach B zu transportieren, bringen die Uber-Fahrer nun vorbereitete Pizza, Burger oder andere vorbereitete Gerichte von verschiedenen Restaurants vorbei. Innerhalb von zehn Minuten, für etwa zehn Euro, mit Hilfe der App "UberEats" . Einen ähnlichen Service bietet Uber bereits seit dem vergangenen Jahr in Los Angeles und Beverly Hills an, dort allerdings unter dem Namen "UberFresh".

Das System bleibt das gleiche wie beim Taxi-Service: Über die App können die Kunden private Fahrer mit ihren privaten Wagen buchen. Die Fahrer sind nach wie vor selbstständig und nicht bei der Firma angestellt - unter anderem deshalb liegen die Uber-Preise meist niedriger als bei anderen Diensten.

Die Investoren schreckt das alles wenig ab

Genau dieses System, das dem Unternehmen Preisvorteile auf dem Markt verschafft, bringt ihm aber auch viel Ärger ein. Nicht nur in Spanien stieß Uber auf Kritik. Weltweit hat Uber mit Gerichtsverfahren und Verboten zu kämpfen und muss sich unter anderem wegen angeblicher Sicherheitsmängel rechtfertigen. In Thailand und den Niederlanden zum Beispiel ist der Taxidienst genau wie in Spanien verboten.

Die Investoren scheint das alles wenig abzuschrecken. Erst in dieser Woche hat das Unternehmen seine Finanzierungsrunde aufgrund der hohen Nachfrage noch einmal um eine Milliarde Dollar ausgeweitet - mit 40 Milliarden US-Dollar gehört Uber zu den am höchsten bewerteten Tech-Start-Ups überhaupt. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass Uber mit allen Mitteln versucht, weiterhin so rasant zu expandieren wie bisher und sich bereits erschlossene Märkte zu bewahren. Dabei lässt sich Chef Travis Kalanick auch von Gerichtsurteilen nicht abhalten. Denn ein Verbot - was ist das schon.

© SZ.de/ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: