Tarifstreit:Lufthansa und Piloten einigen sich in allen Punkten

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  • Die Einigung sehe unter anderem Regelungen zu Gehalt, Übergangs- und Altersversorgung der Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings mit einer Laufzeit bis mindestens Juni 2022 vor.
  • Beide Seiten streben einen "langfristigen Tariffrieden" an.

Die Lufthansa hat sich mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) geeinigt: Sämtliche tarifpolitischen Streitpunkte in dem Konflikt sind beigelegt. Die Auseinandersetzung hatte bislang zu 14 Pilotenstreiks geführt. Die Regelungen betreffen auch Lufthansa Cargo und Germanwings.

Die Vereinbarungen unter anderem zu Gehältern und Betriebsrenten sollen bis Juni 2022 gelten. Dabei akzeptieren die Piloten beispielsweise die Umstellung der Betriebsrenten auf Festbeiträge. Bislang hatte die Fluggesellschaft die absolute Höhe der Zahlungen garantiert und damit das Zinsrisiko übernommen.

Langfristiger Tariffriede

Die Neuregelung wirke sich im Geschäftsjahr 2017 einmalig entlastend auf die Bilanz aus - "mit einem hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag", teilte das Unternehmen mit.

Zudem werden die Gehälter um insgesamt 11,4 Prozent erhöht und es gibt eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern. Das gilt für die Laufzeit von Mai 2012 bis Juni 2022.

Beide Seiten streben damit einen "langfristigen Tariffrieden" an. Die Pilotengewerkschaft erklärte, die Einigung auf die "Gesamtlösung" ermögliche der Lufthansa "strukturell nachhaltig verbesserte Cockpitpersonalkosten". Im Gegenzug verpflichte sich das Unternehmen, die Arbeitsplätze der Piloten zu schützen und Karrieremöglichkeiten zu schaffen.

Lufthansa garantiert den rund 5400 Konzernpiloten, dass zu diesen Bedingungen bis Mitte 2022 mindestens 325 Jets betrieben werden. Damit würden 600 Stellen für Kapitänsanwärter geschaffen und rund 700 Nachwuchsflugzeugführer könnten eingestellt werden.

Zuvor hatten Lufthansa und die Piloten eine erste Teillösung erreicht, die nun von der Einigung zum Gehalt mit einer längeren Laufzeit ersetzt wird.

Die Urabstimmung zur Schlichtung müsse aus formellen Gründen noch abgeschlossen werden, sagte ein VC-Sprecher. Die Gewerkschaft gehe aber davon aus, die neuen Verträge bis Mitte des Jahres unter Dach und Fach zu bringen.

© SZ.de/dpa/Reuters/sks/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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