In der Korruptionsaffäre um Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye ist der amtierende Samsung-Chef Jay Y. Lee 22 Stunden lang verhört worden. Die Sonderermittler teilten an diesem Freitag mit, sie würden bis Sonntag entscheiden, ob es zu einem Haftbefehl komme.
Lee ist der Chef von Samsung Electronics, dem wichtigsten Teil des Samsung-Imperiums. Als Vize-Präsident der Samsung-Gruppe von etwa 80 Tochterfirmen führt er den Konzern auch - sein Vater Lee Kun-hee, der eigentliche Samsung-Chef, liegt seit zwei Jahren im Koma.
Lee äußerte sich nicht öffentlich
Die Ermittler verdächtigen den jungen Lee und die suspendierte Präsidentin Park, sie hätten ausgehandelt, dass Samsung die Präsidenten-Freundin Choi mit Spenden unterstützt. Das Gegengeschäft: Der staatliche Pensionsfonds als Großaktionär von zwei Samsung-Töchtern werde für deren Fusion stimmen - obwohl dies die Anleger der Kasse, also fast alle Koreaner, um viel Geld prellen würde.
Lee habe einige der Vorwürfe zurückgewiesen und andere eingeräumt, sagte ein Sprecher der Sonderermittler, ohne jedoch Details zu nennen. Lee selbst äußerte sich nach dem Ende des Verhörs am Morgen nicht gegenüber Journalisten. Auch eine Samsung-Sprecherin lehnte einen Kommentar ab.