Studie:Vorbild Familienkonzern

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Weltweit haben sie seit 2006 eine Million Stellen geschaffen. Das hat eine Studie über die Bedeutung von Familienunternehmen nun ermittelt.

Von Elisabet Dostert, München

Was für ein Bild von einem Familienunternehmen! Vorne die Chefs, im Anzug oder hemdsärmelig, aufgestellt wie eine Sperrspitze auf dem struppigen Rasen vor der Werkshalle, dahinter die Mannschaft: Männer und Frauen in blauer Latzhose, weißem Kittel oder auch mal im kleinen Schwarzen. Die Firma Krohne Messtechnik aus Duisburg hat es in diesem Jahr auf den Titel der Studie über die volkswirtschaftliche Bedeutung von Familienunternehmen geschafft. Die Botschaft: Die großen Familienunternehmen schaffen überdurchschnittliche viele Arbeitsplätze.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und das Institut für Mittelstandsforschung (ifm) Mannheim haben im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen gerechnet. Ein eigenes Kapitel haben sie den 500 größten Familienunternehmen mit mehr als 370 Millionen Euro Umsatz gewidmet. Dazu zählt auch Krohne Messtechnik, eine Bilderbuch-Firma. Sie wurde 1921 gegründet, setzte 2016 knapp eine halbe Milliarde Euro um und beschäftigt 3700 Mitarbeiter. In der Geschäftsführung sitzt noch immer ein Nachkomme des Gründers.

Für die 500 größten deutschen Familienunternehmen arbeiteten 2015 weltweit 4,8 Millionen Menschen, seit 2006 haben sie weltweit mehr als eine Million Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten im Inland stieg von 2006 bis 2014 um 19 Prozent auf 3,17 Millionen. Dies entspricht einem Anteil an der gesamten Inlandsbeschäftigung 2014 von gut zehn Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs im gleichen Zeitraum nur um 14 Prozent. Die Mitarbeiterzahl der im Börsenindex Dax gelisteten 27 Konzerne ohne Familienkontrolle legte nur um zwei Prozent zu. Der Umsatz der Top 500 lag bei 1097 Milliarden Euro, 2006 lag er noch bei 766 Milliarden Euro. Die größten Arbeitgeber waren 2015 die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, Bosch und der Metro-Konzern. Sortiert nach Umsatz verdrängt die Aldi-Gruppe die Metro vom dritten Platz.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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