Steuerhinterziehung:Kunsthändler freigesprochen

Guy Wildenstein, der eine Kunsthändlerdynastie anführt, hat vor Gericht gesiegt. Die Ermittler verdächtigten ihn, sein Vermögen zu verschleiern.

Der Kunsthändler Guy Wildenstein ist in einem aufsehenerregenden Prozess in Frankreich vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen worden. Er sei nicht schuldig, auch wenn es offenbar eine Absicht gegeben habe, Vermögen zu verschleiern, entschied ein Pariser Gericht am Donnerstag. Zur fraglichen Zeit habe es kein Gesetz gegeben, wonach für das Vermögen in Trusts Steuern fällig gewesen wären, erklärte Wildensteins Anwalt Hervé Temime. Trusts sind eine besondere Art der Treuhand-Vermögensverwaltung.

Der 71-jährige Franzose und US-Bürger steht an der Spitze einer einflussreichen Kunsthändlerdynastie. Ihm wurde vorgeworfen, nach dem Tod seines Vaters 2001 hohe Vermögenswerte verheimlicht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte 250 Millionen Euro Geldstrafe und vier Jahre Haft gefordert, davon zwei auf Bewährung.

Das Gericht kritisierte die Ermittlungen: Aus Steuerparadiesen seien nicht genug Informationen über die fraglichen Trusts beschafft worden. Wildensteins Vermögen wird auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt. Es wird in über Trusts und Geschäfte im Ausland verwaltet und besteht aus Hunderten Kunstwerken, Luxus-Immobilien und Rennpferden.

© SZ vom 13.01.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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