Panama Papers:"Verdächtige Konten"

Die taiwanische Mega Bank wird wegen Missachtung der Geldwäsche-Gesetze bestraft. Sie soll dubiose Transaktionen zwischen Panama und New York getätigt haben.

Von Vivien Timmler, München

Die oberste Finanzaufsicht des Bundesstaats New York (DFS) hat im Zusammenhang mit den Panama Papers eine Geldstrafe gegen ein Geldhaus verhängt. Die taiwanische Mega Bank muss 180 Millionen Dollar zahlen, weil sie die Anti-Geldwäsche-Gesetze des Staates verletzt hat, heißt es in einer Mitteilung der Finanzbehörde.

Demnach hat die New Yorker Niederlassung der Bank jahrelang "verdächtige Konten" geführt, die in Zusammenarbeit mit der Kanzlei Mossack Fonseca aufgesetzt worden waren - jener Kanzlei, die als Dienstleister für Briefkastenfirmen gilt, die Steuerhinterzieher und andere Kriminelle nutzen. Auch seien eine Reihe "verdächtiger Transaktionen" zwischen den beiden Niederlassungen der Bank in Panama und jener in New York identifiziert worden. Zudem habe die Bank jegliche Risiken bei Transaktionen von und nach Panama ignoriert, indem sie sie lasch kontrolliert und sich auf ungeschultes Personal verlassen habe, das nicht mit Anti-Geldwäsche-Gesetzen vertraut gewesen sei.

"Die DFS wird diese eklatante Missachtung der Anti-Geldwäsche-Gesetze nicht tolerieren und entschieden und hart gegen jede Institution vorgehen, die illegale Transaktionen nicht zu verhindern weiß", sagte die Chefin der Finanzaufsicht, Maria T. Vullo. Die Mega Bank muss zusätzlich zur Zahlung der Geldstrafe künftig einen unabhängigen Kontrolleur für die Anti-Geldwäsche-Überwachung einrichten. Die Strafe ist die härteste, seitdem Vullo Mitte des Jahres die Aufsicht über die Finanzbehörde übernahm. Die Mega Bank hat bisher weder ein Fehlverhalten im Zusammenhang mit den Panama Papers zugegeben noch bestritten.

© SZ vom 22.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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