Der angeschlagene Autohersteller Opel reagiert auf den Absatzrückgang für seine Autos mit deutlichen Produktionskürzungen in nahezu allen europäischen Werken. Im Gespräch sei auch eine Verkürzung der Arbeitszeit, wie der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte.
Die Krise des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) soll zudem in einer sofortigen Einkommenskürzung für die Führungskräfte der europäischen Tochterfirmen resultieren.
Wie Opel-Geschäftsführer Hans Demant der FAZ sagte, korrigiert der Autobauer seine Produktionsplanung für 2009 um gut zehn Prozent nach unten. Opel dürfte dann statt 1,7 Millionen Autos nur noch um die 1,5 Millionen herstellen, schreibt die Zeitung.
Diskussionen über 30-Stunden-Woche
Franz zufolge wird in den europäischen Werken bereits die 30-Stunden-Woche diskutiert. Ausnahme sei das Werk in Rüsselsheim, wo der neue Insignia gebaut wird. In den übrigen Werken in Bochum, Eisenach, im belgischen Antwerpen und im spanischen Saragossa seien Unterauslastungen zu erwarten. Der Betriebsratschef kündigte Gespräche mit dem Management über Teillohnausgleiche und Kurzarbeitergeld an.
In der Union gibt es unterdessen Unstimmigkeiten über die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Opel mit einer Staatsbürgschaft unter die Arme zu greifen.
Unterdessen fanden erste Gespräche über Modalitäten einer eventuellen Staatsbürgschaft statt. Bei einem Treffen auf Staatssekretärsebene von Bund und den vier Ländern mit Opel-Werken wurde am Dienstag in Berlin das weitere Vorgehen besprochen. Entscheidungen fielen nach Angaben des Bundesfinanzministeriums nicht. Es sei noch zu offen, wie eine Bürgschaft zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden müsse.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, strich GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster für die kommenden 14 Monate konzernweit alle Bonuszahlungen, Prämien und sonstigen Sondervergütungen. Die Kürzung gelte für die oberen Management-Ebenen an allen europäischen Standorten.