Öffentlicher Dienst: Lohnforderung:Schüchtern war gestern

Mehr Geld im Portemonnaie? Aber immer doch. Die Gewerkschaften pochen auf deutlich mehr Gehalt für die Angestellten im öffentlichen Dienst. Die Länder meutern.

Warmlaufen für die kommende Lohnrunde im öffentlichen Dienst: Zunächst soll es einen Sockelbetrag von 50 Euro für jeden Beschäftigten und dann eine lineare Erhöhung von drei Prozent geben. Die Laufzeit des neuen Vertrages soll 14 Monate betragen. Auf diese Forderungen einigten sich Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes. Die Verhandlungen sollen am 4. Februar in Potsdam beginnen.

Die Arbeitgeber mahnen Zurückhaltung an, doch die Gewerkschaften bringen sich schon in Stellung - sie fordern neben einen Sockelbetrag in Höhe von 50 Euro ein Plus von drei Prozent. (Foto: dpa)

Nach Angaben des Beamtenbundes sind rund 800.000 Angestellte betroffen. Die Arbeitgeber forderten bereits Zurückhaltung. Die Steuereinnahmen lägen trotz der wirtschaftlichen Erholung immer noch unter dem Niveau von 2008, sagte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Hartmut Möllring, am Wochenende.

Die Gewerkschaften wollen erreichen, dass das Verhandlungsergebnis auch auf 1,24 Millionen Landes- und Kommunalbeamte übertragen wird. Verdi-Chef Frank Bsirske sagte, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung habe sich auch die Finanzlage der Länder verbessert. "Wir wollen, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes nicht von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt werden." Der Landesbereich müsse als Arbeitgeber attraktiv bleiben. So mache sich bereits heute an den Unikliniken ein Fachkräftemangel bemerkbar. Die Hochschulen stünden im Wettbewerb mit internationaler Konkurrenz. Das geforderte Gesamtpaket würde die Arbeitgeber Bsirske zufolge insgesamt 3,6 Milliarden Euro kosten.

© sueddeutsche.de/dpa/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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