Nach erfolgreichem Schuldenrückkauf:Euro-Gruppe gibt 34 Milliarden Euro für Griechenland frei

Athen hat geliefert, jetzt fließen Milliarden: Die Finanzminister der Euro-Zone geben die nächste Tranche für das überschuldete Griechenland frei, obwohl die Regierung für ihren Schuldenrückkauf mehr Geld ausgeben musste als geplant.

Die Finanzminister der Euro-Zone haben weitere Hilfen für Griechenland in Höhe von 34 Milliarden Euro freigegeben. Das teilte der Sprecher von Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker in Brüssel mit. Zuvor hatte Athen sein Programm zum Rückkauf griechischer Staatsanleihen erfolgreich abgeschlossen, was die internationalen Geldgeber zur Bedingung für die Freigabe weiterer Finanzhilfen gemacht hatten.

Die internationalen Geldgeber hatten die Überweisung des Geldes, das seit Juni eingefroren war, davon abhängig gemacht, ob Athen sein Programm zum Rückkauf griechischer Staatsanleihen erfolgreich abschließt. Ohne weitere Hilfsgelder von Euro-Ländern und Internationalem Währungsfonds (IWF) droht dem überschuldeten Land die Staatspleite.

Athen hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass Investoren Anleihen im Wert von 31,9 Milliarden Euro zum Preis von 30 bis 40 Prozent des Nennwertes zurückgeben wollten. Nun muss noch festgestellt werden, wie stark die Schuldenlast dadurch tatsächlich sinken wird. Denn für die Operation braucht Athen mehr Geld als bislang eingeplant. Etwa 20 seiner 340 Milliarden Euro Staatsschulden soll Griechenland durch die Einigung mit den Privatgläubigern auf einen Schlag loswerden.

Um alle angebotenen Anleihen aufzukaufen, müsste die Regierung allerdings 11,3 Milliarden Euro ausgeben, und damit mehr als die ursprünglich vorgesehenen zehn Milliarden. Das Land braucht von den internationalen Geldgebern also weitere 1,3 Milliarden Euro, um diese Extraausgaben zu decken.

Bundeskanzlerin Angela Merkel dankte dem Bundestag. Sie sei dem Haushaltsausschuss dankbar, dass dieser am Mittwoch die Voraussetzungen für die Bereitstellung der nächsten Kredittranche geschaffen habe, sagte die Kanzlerin in ihrer Regierungserklärung zum bevorstehenden Gipfel in Brüssel.

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