Nach der Aschewolke:Easyjet will klagen

Es sind Milliardenschäden, die den Fluggesellschaften durch die Flugverbote aufgrund der isländischen Vulkanasche entstanden sind. Die Billig-Airline Easyjet fordert nun Ausgleichszahlungen - und will andere Airlines mit ins Boot holen.

Die Billig-Airline Easyjet will nach den Flugverboten wegen der Vulkan-Aschewolke gegen die europäischen Flugaufsichtsbehörden klagen. "Wir arbeiten daran bereits mit einer Gruppe anderer Unternehmen, auch außerhalb des Low-Cost-Sektors", sagte Easyjet-Chef Andy Harrison laut einem Vorabbericht der Wirtschaftswoche. Mit einer Sammelklage wolle die Fluggesellschaft Ausgleichszahlungen für die erlittenen Verluste einfordern. Einzelheiten nannte Harrison nicht. Es sei jedoch eine Klage aller Fluglinien beabsichtigt.

Abertausende Flieger mussten während der Flugverbote durch die isländische Vulkanasche am Boden bleiben. Die Billig-Airline Easyjet fordert nun Ausgleichzahlungen und bereitet eine Sammelklage gegen die europäischen Flugaufsichtsbehören vor. (Foto: ag.ddp)

"Das war eine Naturkatastrophe, es gibt keinen Grund, warum die Folgen ausschließlich von den Fluglinien getragen werden sollten", sagte Harrison dem Magazin. Zudem habe sich im Nachhinein herausstellt, dass die Schließung in der Größenordnung nicht nötig gewesen wäre. Über mehrere Tage hinweg mussten Tausende Flieger am Boden bleiben. Allein Easyjet habe einen Verlust zwischen 50 und 75 Millionen Euro erlitten.

Ob sich Lufthansa an der geplanten Klage beteiligt, war zunächst nicht klar. Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber erneuerte jedoch seine Forderung nach Erstattung der entstandenen Verluste durch die Aschewolke. "Wir konnten nichts selber tun, um diese Kosten zu verhindern oder zu verringern. Die Lufthansa und andere Airlines haben ihre Kunden trotzdem bedient und fordern deshalb eine Kompensation", sagte Mayrhuber der Welt am Sonntag laut einem Vorabbericht.

Ein "eleganter Weg" der Erstattung wäre es, die ab 2012 geplante Einbeziehung des Luftverkehrs in den EU-weiten Handel mit Emissionsrechten zu verschieben. Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull Mitte April gab es in den darauf folgenden Wochen mehrtägige Flugverbote in zahlreichen europäischen Ländern.

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