Mars-Rückruf:Mars-Rückruf: Tausche Schokoriegel gegen Katzenfutter

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  • Der US-Konzern Mars hat eine große Rückrufaktion in Deutschland und 54 weiteren Ländern gestartet, weil ein Plastikteilchen in einem Schokoriegel gefunden wurde.
  • Eine Rückerstattung des Kaufpreises wird es nicht geben. Die betroffenen Konsumenten sollen aber in Form von Waren entschädigt werden.

Von Aloysius Widmann, München

Wer Schokoriegel der Marke Mars, Snickers oder Milky Way zu Hause hat, sollte das Haltbarkeitsdatum überprüfen. Denn der US-Konzern Mars, der nicht nur Schokoriegel herstellt, aber vor allem dafür bekannt ist, hat eine große Rückrufaktion in Deutschland und 54 weiteren Ländern gestartet. Betroffen sind hierzulande alle Mars- und SnickersRiegel sowie einzelne Produkte von Milky Way und Celebrations - solche mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen dem 19. Juni 2016 und dem 8. Januar 2017. Alle betroffenen Süßigkeiten sind in einer Fabrik im niederländischen Veghel hergestellt worden.

Auslöser der Aktion war ein Kunde aus Deutschland, der in seinem Mars-Riegel ein Stück Plastik gefunden hatte. Als Folge zieht Mars die Schokoriegel-Produktion von vier Wochen aus dem Verkehr. Solange nicht klar ist, wie das Plastik in den Riegel kam, ist Vorsicht geboten: "Die Schokolade, die wir verwenden, ist für viele Riegel dieselbe", sagte ein Sprecher des Lebensmittelherstellers. Es könnten Produkte aus der ganzen Palette betroffen sein. "Wir gehen zwar von einem einzelnen, isolierten Fall aus", betonte der Sprecher. Der Konzern könne aber nicht hundertprozentig ausschließen, dass andere Riegel Plastikteilchen enthielten. Durch den umfangreichen Rückruf soll garantiert werden, dass später nicht noch weitere Produkte zurückgerufen werden müssen. Und er soll sicherstellen, dass kein Kunde mehr auf Plastik beißt.

Einer der größten Lebensmittelrückrufe der vergangenen Jahre

Der Schaden, der Mars durch den Rückruf entsteht, lasse sich noch nicht beziffern, so der Konzern. Weder über die genaue Menge der betroffenen Produkte noch über die Kosten der Rückrufaktion lägen bisher belastbare Zahlen vor. Dass der Rückruf riesige Dimensionen annehmen wird, steht aber bereits fest. Laut eigenen Angaben stellt Mars Deutschland, die Tochter des US-Konzerns, am Standort Viersen in Nordrhein-Westfalen täglich rund zehn Millionen Snacks her. Bei nahezu vierzig betroffenen Produktlinien über einen Produktionszeitraum von rund vier Wochen, könnten zig Millionen einzelne Schokoprodukte betroffen sein. Somit zählt der Produktrückruf von Mars zu den größten Lebensmittelrückrufen der vergangenen Jahre. Es gibt aber auch große Produktlinien wie Balisto und Twix, die von der Rückrufaktion ausgenommen sind.

Verbraucher, die betroffene Süßwaren zu Hause haben, können sich an das Unternehmen wenden, um mehr über den Rückruf zu erfahren. Zwar wird es keine Rückerstattung des Kaufpreises geben. Die betroffenen Konsumenten sollen aber in Form von Waren entschädigt werden. Dabei muss nicht jeder, der einen Schokoriegel einschickt, einen neuen, garantiert plastikfreien Riegel als Ersatz bekommen. Es können auch andere Produkte aus dem Mars-Sortiment verschickt werden, von Kaugummis über Bonbons bis hin zu Katzenfutter, so der Konzern. Die Ersatzprodukte sollen den Wert der eingeschickten Schokoriegel deutlich übersteigen.

Mars hat die freiwillige Aktion mit den europäischen Behörden abgesprochen. Das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen bereitete am Dienstag eine offizielle Produktrückruf-Information auf Basis der Firmenunterlagen vor

© SZ vom 24.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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