Ein einziges Mal sei ihrem Chef der Kragen geplatzt, erinnern sich die Mitarbeiter des künftigen Vizepräsidenten der EZB. Das war vor drei Jahren bei einem der vielen Treffen in der Euro-Gruppe über das Rettungsprogramm für Griechenland. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis war den Berichten zufolge wiederholt aufgefordert worden, endlich das Reformprogramm für sein Land zu skizzieren, doch erging er sich in weitschweifigen Ausführungen über die morschen, nur dem Großkapital dienenden Strukturen, die schuld an den Kalamitäten seiner Heimat seien. Da habe ihn Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos temperamentvoll zur Ordnung gerufen, es gehe hier um Notfallmaßnahmen für einen kollabierten Patienten. Theoretisieren könne man später.
Luis de Guindos im Porträt:Mit Krisen kennt er sich aus
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Luis de Guindos soll die Europäische Zentralbank als neuer Vizechef voranbringen. Kritiker werfen ihm seinen Sparkurs als spanischer Wirtschaftsminister vor - und eine besondere Station seiner Karriere.
Von Thomas Urban, Madrid
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