Luftfahrt:Air Berlin droht ein Arbeitskampf

Der Tarifstreit zwischen Air Berlin und der Pilotengewerkschaft VC verschärft sich: Die Piloten stimmen mit großer Mehrheit für einen Streik.

Bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin droht ein Streik. In einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hätten sich 82,2 Prozent der teilnehmenden Piloten für einen Arbeitskampf ausgesprochen, sagte ein Air-Berlin-Sprecher.

Streikgefahr bei Air Berlin: 82,2 Prozent der Mitglieder von der Pilotenvereinigung VC stimmten dafür. (Foto: Foto: dpa)

Er bestätigte damit einen Bericht der Rheinischen Post. Bei der Pilotengewerkschaft war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Für einen Streik ist noch ein Beschluss des Cockpit-Vorstandes erforderlich.

In dem Tarifkonflikt hatte Air Berlin eine Gehaltserhöhung um 3,5 Prozent rückwirkend zum 1. Januar angeboten sowie einen Inflationsausgleich im kommenden Jahr. Außerdem erklärte sich das Unternehmen zu einer Beschäftigungssicherung für die Piloten bis Ende 2010 bereit. Die Vereinigung Cockpit wies dies als unzureichend zurück und erklärte die Verhandlungen bereits nach der ersten Runde am 17. Februar für gescheitert.

Null Verständnis

"Wir haben für die angedrohten Streikmaßnahmen null Verständnis", sagte der Unternehmenssprecher. Das Angebot sei auch mit Blick auf die Wirtschaftskrise "einzigartig in der Luftfahrtbranche in diesem Jahr".

Er betonte, das Unternehmen sei weiter verhandlungsbereit. Bis vor zwei Tagen sei er davon ausgegangen, dass am 20. April eine neue Sondierungsrunde zwischen Konzernführung und VC stattfinden werde. Das sei nun unklar.

In einer gesonderten Urabstimmung hatten Ende März bereits mehr als 90 Prozent der VC-Mitglieder bei der Air-Berlin-Tochter LTU für einen Streik votiert. Im Air-Berlin-Konzern sind nach eigenen Angaben 1220 Piloten beschäftigt, davon 340 bei LTU. Nach Schätzungen des Unternehmens sind bei der Air-Berlin-Mutter etwa 30 bis 40 Prozent der Piloten bei Cockpit organisiert, bei LTU rund 70 Prozent.

© sueddeutsche.de/dpa/kaf/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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